Einzelnen Beitrag anzeigen
  #18  
Alt 12.11.2016, 19:09
Dream Dream ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.11.2016
Beiträge: 100
Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Hallo p53

Du hast da einiges falsch verstanden und ich denke, dass Du es bist, die hier extrem projiziert, denn natürlich sage ich meiner Mutter ganz offen, wie ich es sehe. Das sind keine indirekten, versteckten Interventionen und Manipulationen. Sie weiß sogar, dass ich hier schreibe. Sie kennt meine Überlegungen, was ihr aus meiner Sicht guttun würde und natürlich mache ich nichts, was sie nicht will. Sie findet es hilfreich, wenn wir alles besprechen und für uns beide eine klare Tagesstruktur vereinbaren, zusammen. Alles, was ich hier geschrieben habe, haben wir gemeinsam besprochen und meine Mutter macht sich selbst Gedanken über ihr Derealisationserleben. Umso erleichterter ist sie, wenn ich ihr erzähle, was ich hier in diesem Forum dazu gelesen habe, dass es eben im Schock normal ist, dass auch andere hier Ähnliches erlebt haben. Und klar darf sie sterben, nur darf ich ihr durchaus sagen, dass ich sie noch behalten möchte und sie doch jetzt nicht so voreilig gleich sterben soll, sondern zuerst mal schauen müsste, wie das die Ärzte sehen. Ich schau auch nicht einfach zu, wie meine Schwester von der Brücke springt, sondern rede auch ihr gut zu, damit sie einen Grund hat zu leben, z. B. ihre kleine Tochter, die sie braucht. Nichts Anderes mache ich bei meiner Mutter, die durch den ersten Schock einfach einen Durchhänger hat, es also sicher falsch wäre, sie noch im negativen Denken zu bestärken.

Es sagt sich leicht, andere zu belehren, dass sie ihre Mutter einfach sterben lassen sollen, ohne Bemühung, dass es evtl. auch anders gehen kann. Es ist nicht DEINE Mutter. Du sprichst hier von einer Frau, die Du nicht liebst. Aber ich liebe sie. Also bitte ein bisschen mehr Respekt. Ich finde Deine Schreibart sehr herzlos. Es ist mir so was von egal, was irgendwelche Pfleger sagen, es geht hier nicht um einen wahllosen statistischen Fall, sondern um MEINE Mutter. Ich bitte Dich, in diesem Thread nichts mehr zu schreiben. Habe bitte so viel Rücksicht und Anstand. Ich muss mir das nicht geben, sondern erwarte mehr Einfühlungsvermögen. Ich tue mein Bestes und wer hier kämpft, bin vor allem ich, nämlich darum, meiner Mutter in dieser schweren Zeit beizustehen.
Zitat:
Zitat von Wolle2 Beitrag anzeigen
Mit diesem Kurzbericht eines fast dreijährigen Leidensweges möchte ich Dir die Situation deiner Mama nach der Lungenentzündung näherbringen. Du musst immer wieder mit Desorientierungsphasen rechnen. Durch eine liebevolle Begleitung durch Dich können viele Fragen geklärt werden und Deiner Mama Lebensmut gegeben werden. Zu diesem schweren Weg wünsche ich Dir viel Kraft.
Liebe/r Wolle2

Meinen herzlichen Dank an Dich und Deine Einfühlsamkeit. Dein Hinweis hat uns heute sehr geholfen. Ich hab meiner Mutter gesagt, was Du geschrieben hast, dass eben allein schon ihre Lungenentzündung ihre jetzige Schwäche auslöst, dass es nicht immer so sein muss, sie jetzt einfach Erholung braucht. Deine Worte kamen gerade zur richtigen Zeit.

Sie schläft jetzt. Wir beten nun jeden Tag zweimal zusammen und legen alles vor Gott. Das hilft uns beiden sehr. Es war noch Besuch da, aber das hat sie stark angestrengt, deshalb werden wir weiteren Besuch möglichst verschieben. Meine Mutter mag nicht so viel reden, das hat sie schon im Krankenhaus stark angestrengt, weil die Frau im Nebenbett pausenlos auf sie einredete. Auch mir ist das viele Reden zu viel. Meine Mutter und ich brauchen beide unsere Ruhe und einen ruhigen, strukturierten Tagesverlauf, wo ich ihr Essen mache, den Haushalt mache, sie umsorge, schaue, dass sie alles hat, was sie braucht, ohne dass wir nun ständig so viel reden. Ich warte immer, bis sie von selbst reden will.
__________________
LG Dream

Geändert von gitti2002 (12.11.2016 um 21:05 Uhr) Grund: zusammengeführt