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Alt 13.11.2016, 16:39
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Hallo liebe Dream,

es freut mich sehr für Euch, daß Deine Mutter den Termin morgen wahrnehmen will.
Denn wenn sie dazu entschlossen ist, wird sie sich schon auch irgendwie "zusammenrappeln", um das durchstehen zu können.

Zitat:
Der Termin morgen könnte uns eher die Entlastung bringen, nachdem meine Mutter sowieso vom Schlimmsten ausgeht. Der davor zuständige Arzt rief sie nochmal an und das Fräulein der Hämatologie erklärte uns über Telefon, dass sie nur Blut geben müsse und noch nichts gemacht wird als diese Blutbeurteilung durch die Hämatologie-Spezialistin.

Ich hab mir auch schon überlegt, meine Mutter dahingehend zu schonen, dass ich evtl. erst später anrufe nach dem Termin und die Ärztin dort erst dann näher befrage und ansonsten diesmal nur frage, was als nächsten Termin vereinbart werden müsste und ob wir meiner Mutter noch etwas Zeit geben können bis dahin.
Im wesentlichen geht es bei der Diagnose darum, Gewißheit über den momentanen Zustand Deiner Mutter erreichen zu können.
Ich gehe davon aus, daß beim Termin die bisherigen Feststellungen vorliegen.

Bei Lymphdrüsenkrebs sind zwar "Durchleuchtungen" aller Art sowie Blutauswertungen hervorragende Mittel, um tendenziell Abartigkeiten feststellen zu können.
Letztlich kann aber genauer Aufschluß darüber, wie bösartig der Krebs ist, nur durch eine Gewebediagnose erfolgen.
Denn erst danach können Ärzte beurteilen, was wann am sinnvollsten zu tun ist.
Auch, ob sofortiger Handlungsbedarf besteht oder nicht.

Deine "Schonungs-Überlegungen" sind naheliegend.
Es ist aber so, daß z.B. nach jeder Untersuchung die Ergebnisse von den Ärzten erläutert und bzgl. ihrer Bedeutung erklärt werden.
Dazu kann man dann auch Fragen stellen.
Und von derartigen Gesprächen würde ich Deine Mutter nicht "ausgrenzen", weil sie ja die direkt Betroffene ist.
Denke, Deine Mutter braucht Dich diesbzgl. nicht als "Schonungs-Filter".

Vier Ohren hören mehr als zwei, und der "Empfang" wird sicherlich auch unterschiedlich sein:
Aber es ist der direkteste Empfang, den ihr hinterher besprechen und bewerten könnt.

Ich machte selbst die Erfahrung, daß man in diesen Gesprächen anfangs manches gar nicht richtig versteht.
Und erst danach manches richtig "durchsickert" und dadurch erneut Fragen entstehen:
Schließ Deine Mutter bitte davon nicht aus.
Denn sie muß an der Entscheidungs-Findung möglichst direkt beteiligt sein.
Nicht nur, weil sich das einfach so gehört, sondern auch, weil sie Entscheidungen voll mittragen muß.

Die Ärzte und nur die Ärzte können medizinische Entscheidungs-Hilfen bieten und auch aufzeigen, wohin ggf. Behandlungen führen können.
Entscheiden muß aber letztlich jeder selbst, was er zu tun gedenkt.

Viel Glück Euch beiden morgen beim Termin.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung