Also,- Hallo wieder mal...............der Stenteinbau am letzten Samstag ist soweit gut verlaufen,- nach zwei Tagen hatte sich das Teil in Zeitlupe selbsttätig der Innenwandung der Restspeiseröhre angepaßt,- sie haben dann am Dienstagvormittag - also vorgestern - eine Endoskopische Kamerakontrolle gemacht, und einen Abdichtungstest.....die Nahtstelle ist ja nachwievor offen - der Stent soll nur abdichten,- heilen muß die Wunde von allein......,- von der Magensonde mußten sie ihn dadurch auch wieder trennen,- bekommt er seine Nährstoffe wieder über einen ZVK.
Ansonsten alles gleichbleibend bedenklich,- eine Sorte Bakterien ist nun bekämpft durch ein gutes Antibiotika,- aber dafür haben sich alle Pilze ums Tausendfache im Körper vermehrt,- die sonst genau von diesen Bakterien in Schach gehalten wurden.
Womöglich muß er auch nach einer Woche Nierenwäschepause,- nun wieder an die Dialyse,- denn die Nieren scheiden wieder kaum Schadstoffe aus.
Dadurch ist er wieder wahnsinnig voll mit Wasser,- sieht um 20kg schwerer aus,- als er vor der OP aussah,- die Atmung haut überhaupt nicht hin,- der Blutdruck ist nur durch Medikamente stabilisiert worden,- ohne würde der Kreislauf komplett ausfallen,- das Fieber ist mal runter,- zwei Stunden später wieder weit über 39°Grad...............also,- es gibt überhaupt NICHTS Positives von uns hier zu berichten.
Ich selbst lasse immer mehr Kraft bei den Besuchen,- es breitet sich leider starke Resignation aus,- weiß ich doch,- daß soviele Menschen an den Folgen eines septischen Schocks versterben,- und wahnsinnige Spätfolgen durch die angegriffenen Organe haben...........dazu die Spätfolgen der eigentlichen Krebsgeschichte,- man kommt gar nicht mehr dazu darüber nachzudenken,- welche Rehakur für meinen Dad zuerst ansteht,- wenn er wieder erweckt werden könnte,- dazu muß alles stabil laufen,- vorher kann man ihn nicht wecken.
Die Chemotherapie hinterher,- kann man wohl total vergessen,- wie sollte er diese noch überstehen können,- glaube auch nicht,- daß er sie noch annehmen würde,- wahrscheinlich wird er niewieder freiwillig ein Krankenhaus betreten wollen nach dem Ding,- was da jetzt gerade läuft.
Es zerreißt mir regelmäßig das Herz ihn dort so hilflos und ausgeliefert liegen zu sehen,- und man kann ihn nichtmals fragen,- wie es ihm damit so geht.
Einfach nur traurig,- leider kann man das Geschehene nicht rückgängig machen,- heute würde ich ihm auf jeden Fall von der OP abraten,- einfach zu gefährlich .........................aber anderseits war das seine einzigste Chance,- auf ein evtl. Überleben des Krebses.
Ach mennoh,- es geht uns allen wirklich schlecht mit der ganzen Sache,- und unser eigenes Leben macht wirklich keinen Spaß mehr,- die einfachsten Dinge überlasten mich,- alle Kraft geht in die Intensivbetreuung meines Vaters,- für andere Dinge fühle ich mich wirklich zu ausgelaugt.
Ganz liebe,- aber sehr sehr traurige Grüße von uns hier aus Berlin.
Marion und Familie.