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Alt 24.03.2004, 12:48
Gast
 
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Standard Hodenimplantat....wer hat Erfahrung???

Hallo Sven,

scheint ja fast so, als ob Chemo-Zyklen einem unbedingt irgendwelche Feiertage versauen müssen (mein 3.Zyklus begann am 24.12.03) ;-)

Ganz klar: ich habe Angst -- und zwar nicht zu knapp!

Meinen rechten Hoden taste ich z.T. mehrmals täglich ab (nicht ganz einfach ohne den Vergleich auf der anderen Seite) und habe ihn auch bereits von meinem Urologen schallen lassen.

Wenn ich mal Bauchschmerzen habe, kommt mir der Gedanke an Darmkrebs, Kopfschmerzen lassen mich über einen Gehirntumor nachdenken, fühle ich mich mal schlapp, so könnte es ja eine Leukämie sein. Auch die Angst vor einem Rezidiv ist bei mir durchaus präsent -- zumal im PET derzeit noch zwei suspekte Foci in der Lunge geringgradig stoffwechselaktiv sind.

Aber: das ganze kommt bei mir eher schubweise. Ich versuche dann dem Gefühl Angst mit rationalen Argumenten entgegenzutreten, ohne die Angst zu unterdrücken. Ich lasse die Angst zu, setze mich mit ihr auseinander und versuche mich dann mit allem, was ich über die Krankheit weiss -- inkl. Statistiken -- davon zu überzeugen, dass die Angst eher unbegründet ist.

Trotzdem ist und bleibt jede Nachsorge natürlich spannend. Ich denke, man muss diese Krankheit einfach annehmen und sich darüber im klaren sein, dass einen die Krankheit ein Leben lang begleiten wird -- auch wenn man nach fünf Jahren evtl. als geheilt gilt: Gewissheit kann einem niemand geben.

Für mich persönlich ist derzeit eine Kurzzeittherapie (25 Situngen) bei einer Psychologin sehr hilfreich, mit der ich über die Krankheit und meine Änste sprechen kann. Eine solche Therapie wird von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Außerdem versuche ich derzeit sehr viel für mich selber zu tun und mich weder von innen noch von außen stressen zu lassen. Mir ist aber natürlich durchaus bewusst, dass das nur geht, da ich weder familiäre (kinderlos) noch berufliche Verpflichtungen (Student) habe und mir meine Eltern den Rücken finanziell freihalten.

Deine Angst vor (physisch ausgelösten) Potenzproblemen ist auch bei dem Verlust des zweiten Hoden völlig unbegründet, da es zwischen Hoden und Potenz keinen Zusammenhang gibt. Das einzige, was Dir im Zusammenhang mit Hodenkrebs Deine Potenz rauben könnte, ist eine Nervenschädigung bei der Entfernung der Lymphknoten im Bauchraum -- und die hast Du ja schon erfolgreich hinter Dir!

Alles Gute und beste Grüße von

Ole

ole1971@gmx.de
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