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Alt 19.03.2009, 18:25
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Schnuppe38 Schnuppe38 ist offline
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Standard AW: Nierentumor mit Metastasen

Liebe zuza!!!

Auch ich habe deinen Bericht gelesen und ich kann dich sooo gut verstehen!!! Bei meinem Papa wurde vor 5 Jahren ein Bösartiger Tumor in der linken Niere festgestellt ( es war eher zufällig) Naja, die Niere samt Nebenniere wurde ihm entfernt. Für uns alle war es ein Schock.Mein Vater erholte sich relativ gut, auch die Nachsorge usw lief problemlos. Er ging regelmäßig zu den Nachuntersuchungen. Alles war soweit ganz gut und wir beruhigt. Vor ca. 3 Jahren wurde bei meiner Mutti Blasenkrebs festgestellt. Auch wieder ein Schock. Sie wurde operiert ( bis heute 7 mal) das letztemal im Sommer. Jedes viertel Jahr geht sie zur Spiegelung und er war immer wieder da. Doch die letzte Untersuchung ist negativ ausgefallen, entlich mal!! Hinzu kam, das meine Mutti vor fast 2 Jahren einen sehr schweren Herzinfakt erlitt ( ich war dabei) Bilder die ich nieee mehr vergessen werde. Es war in letzter Minute. Ich kann echt nicht sagen wie oft ich sie danach mit dem Notarzt in die Klinik gebracht habe. Irgendwann hört man auf zu zählen. Mein Vater bekam im November 2007 plötzlich starke schmerzen im Rücken. Er wurde Untersucht, aber man fand zunächst nichts. Mein Gott waren das Wochen!! Er bekam Schmerzinfusionen, wir sind sogar Nachts mit ihm in die Klinik, damit er diese Infusionen bekam, da er es vor Schmerzen nicht aushielt. Es war ein auf und ab, mal besser, dann wieder schlimmer. Was uns zur Verzweifelung brachte, das man die Ursache nicht fand. Im Januar 2008 wurde dann ein CT gemacht. Die Ärzte stellten fest, das mein Paps einen Bruch an der Wirbelsäule hatte, dann wurde ein MRT gemacht. Ergebniss, es hatten sich am 10. und 11. Brustwirbel Metastasen vom Nierenkrebs festgesetzt. Diese hatten die beiden Wirbel schon fast völlig zerstört. Hinzu kam die Angst um meine Mutti, das sie sich ja nicht zuviel Aufregt. Erst hieß es, das mein Paps nicht operiert werden könnte, da die Tumore zu ungünstig lagen, man nicht drankäme. Doch dann kam ein Arzt der uns sagte, man kann doch Operieren, man muss nur einige Vorkehrungen treffen ( Verschließen von Venen usw)man nicht sagen konnte wieviel Blutgefäße der Tumor hatte und da man von vorne Operieren wird, anders ginge es nicht. Mein Paps wurde am 18. Januar letztes Jahr operiert, auch ein Tag den ich mein Lebtag niee vergessen werde, ein Horrortag für meine Mutti und mich. Die OP dauerte über 8 Stunden, es war schrecklich, keiner konnte uns vorher sagen was sein wird. Nachmittag bekamen wir dann den Anruf von der Klinik und wir sind sofort hingefahren. Sicher er lag auf Intensiv, aber niemand hat uns darauf Vorbereitet was wir zu sehen bekommen. Ich kann das auch gar nicht in Worte fassen, wenn ich dran denke sehe ich diese Bilder wieder und es kommen mir die Tränen. Klar man hat sowas vielleicht schon mal im TV gesehen, aber es ist nicht mit der realität zu vergleichen. Schlimme Tage folgten. Durch die starken Medis bekam mein Paps Halozinationen und war Verwirrt. Nun ja, es waren schlimme Monate. Die Schmerzen bekam er nie ganz weg, da das Körbchen in der Wirbelsäule und die Titanplatten drücken. Seit 6 Monaten hat sich die Situation echt gebessert und beruhigt. Für mich waren die letzten 2 Jahre nicht einfach. Ein Kraftakt den ich oft bewältigen musste. Meinen Kinder gegenüber musste ich mich oft zusammen reißen. Sie wissen zwar das Oma und Opa sehr krank sind, ich wollte es ihnen aber nicht noch schwerer machen indem sie sehen wie ich mich fühle. Im Januar sollten meine Eltern eigentlich zur Kur, aber ein Anruf des Onkologen veränderte wieder alles. Ein neuer Tumor, wieder am BW diesmal direkt im Spinalkanal und Papa musste so schnell wie möglich operiert werden. Dies geschah am 11 Februar. Die OP und alles verlief wirklich gut und Paps war nach 6 Tagen wieder zuhause. Tja, Vorgestern dann der nächste Hammer. "Er" hat gestreut, in die Lunge, beidseitig!!!! Seit heute nimmt Paps Sutent, mal sehen was kommt, wies wirkt???? Aber es stimmt, es ist ein ständiges auf und ab, ein vor und zurück.

Es tut mir leid, das es so lang geworden ist!!!

Ich wünsche dir viel Kraft!!! Aber du darfst und musst auch schwäche zeigen, damit du wieder Kraft tanken kannst. Ich tue es auch, mittlerweile auch vor meinen Kindern und auch vor meinen Eltern und sage auch was ich fühle und umgekehrt, das hilft uns allen!!!!

LG
Anja
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Die Wahrheit braucht einen Mutigen der sie ausspricht !

Paps Du fehlst mir!!!
22.07.1937 - 26.12.2012
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