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Alt 01.09.2009, 21:51
Angelique1973 Angelique1973 ist offline
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Standard AW: Kleinzeller seit Nov 08, Hirnmetas seit Mai 09, suche Erfahrungsaustausc

Liebe Bea,

wie geht es Deinem Papa heute? Ist es jetzt ein wenig besser geworden mit den Schwindelanfällen?

Nun hab ich auch ein wenig Zeit um Dir ein paar Fragen zu beantworten. Ja, ich bin 36 und ich bin seit 10 Jahren verheiratet. Genau wie Du, haben wir leider keine Kinder. Nicht, dass ich nie ein Kind gewollt hätte, aber bisher hat sich eigendlich noch nie so wirklich die Gelegenheit ergeben, ernsthaft darüber nachzudenken und dieses in die Tat umzusetzen, dafür gab es zuviele "auf und ab's" in unserem Leben.

Nun zu meiner Mama. Die Betrahlungen hat sie nun bald geschafft. Noch drei mal und dann gehört dieses "Kapitel" hoffendlich der Vergangenheit an. Nebenwirkungen gibt's eigendlich keine, bis auf den Haarverlust. Aber auch diesen scheint meine Mama ganz gut weggesteckt zu haben, vielleicht auch deswegen, weil ihr jeder sagt, dass sie mit Ihrer Perücke ganz toll aussieht. Nächste Woche muss sie dann wieder drei Tage ins KK, die nächste Chemo steht an. Wäre diese doch nur ambulant, denn das schlimmste für meine Mama ist, dass sie immer und immer wieder im KK übernachten muss. Aber wir werden jeden Tag bei ihr sein, sie aufbauen und hoffen, dass sie die Chemo einigermassen gut verträgt.

Ich habe des öfteren gelesen, dass die meisten bei der ersten Chemo relativ wenig mit Nebenwirkungen zu kämpfen haben, aber bei der zweiten dann die Nebenwirkungen so richtig zu spüren bekommen. Stimmt das? Davor hab ich nämlich so richtig Angst. Ich möchte nicht, dass meine Mama in einen Gesundheitszustand versetzt wird, der so absolut "unwirklich" ist. Ich möchte einfach nicht, das sie leidet. Dieser "Bösewicht" ist aus ihrem Körper raus und hatte vermutlich auch noch keine Gelegenheit, sich in ihrem Körper auszubreiten. Es gibt keine Metastasen und auch die Lymphdrüsen waren ohne Befund. Hierraus zieh ich all meine Zuversicht, wohl in dem Wissen, das "Krebs" eine doch sehr "heimtückische" Krankheit ist. Im Moment ist auch alles noch recht "einfach". Mama geht's relativ gut. Sie ist ab und an ein wenig müde, mit einem Eis kann man bei ihr auch mal den "Appetit" anregen" und mit einem belanglosem, lustigen Spruch, kann man sie auch mal richtig zum lachen bringen. Aber was ist, wenn es ihr aufgrund der Chemo so richtig schlecht geht? Ich werde ihr alle Kraft, die ich zur Verfügung habe, schenken. Aber reicht das?

Sorry Bea, ich weiss, das Deine Probleme ganz anderer Natur sind. Du siehst, wie Dein Papa jeden Tag leidet. Aber sei auch dankbar, dass Du einen Mann hast, der Dir in der schweren Zeit zur Seite steht. Daraus gewinnst Du Kraft, die Kraft, die Du Deinem Papa schenkst. Vielleicht ist Dein Papa jetzt ein wenig traurig, dass er seiner "kleinen" Tochter nicht bei der Renovierung helfen kann, aber glaub mir, um so mehr freut er sich, dass seine Töchter sich um ihn sorgen und ihm zeigen, wie wichtig er doch für sie ist. Und hierraus nimmt er seine Kraft und seine Zuversicht.

Ich wünsche Dir und Deiner Family alles, alles Gute.

Liebe Grüße

Angelique

Geändert von Angelique1973 (02.09.2009 um 05:45 Uhr)
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