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Alt 24.11.2006, 21:11
AndreaU AndreaU ist offline
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Ort: Kreis Böblingen
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Standard AW: Wie alle Diagnos Lungenkrebs

Hallo Ihr alle,
ich kann Rezzan nur zustimmen. Holt Euch an Hilfsmittel was ihr bekommen könnt. Aber - diese Erfahrung habe ich gemacht - es kommt keiner und bietet an "könnt Ihr das brauchen...". Ihr müßt Euch darum kümmern, was es an Hilfsmittel gibt und sie beim Hausarzt verschreiben lassen.
Hoffentlich habt ihr einen Hausarzt der da mitmacht!!!
Als meine Mutter 2004 die erste Chemo bekam und dann die Bestrahlungen war sie danach über Monate sehr schwach. Sie hat damals aber mich noch nicht in die Krankheit einbezogen (ich weiß nciht wie ich es anders sagen soll - wir haben ein etwas komisches Verhältnis), so daß ich alles hingenommen habe wie es eben war.
Nun sind im Juni die Hirnmetastasen diagnostiziert worden und danach hat sich meine Mutter sehr verändert - positiv - sie bezieht mich und meinen Bruder jetzt stark ein. Also habe ich mich darum gekümmert, was es so gibt an Hilfsmittel etc. und - sie hatte vier Wochen nach der Diagnose der Metas einen Rollstuhl. Am Anfang brauchte sie ihn noch nicht so sehr, jetzt kommt sie ohne nicht mehr aus dem Haus.
Treppensteigen fällt ihr schwer - es gibt ein Gerät, das den Rollstuhl die Treppen hoch befördert. Haben wir das Rezept geholt, die Krankenkasse hat es bewilligt und der Steiger kam. Aber meine Eltern kommen nicht damit zurecht. Also ging er wieder zurück.
Jetzt hat meine Mutter u.a. durch das Cortison 20 kg zugenommen, wiegt jetzt 90 kg, mein Vater 60 kg.Ihr könnt Euch vorstellen, wie schwierig es für ihn ist den Rollstuhl zu fahren. Es gibt einen Antrieb für den Rollstuhl mit Akku - wir haben das Rezept geholt ... seit letzte Woche fährt mein Vater mit meiner Mutter wieder gerne in der Gegend rum!
Was ich mit diesen langen Ausführungen sagen will - wenn Ihr für Eure Mütter Hilfsmittel benötigt, dann sucht im Internet nach Möglichkeiten, fragt hier im KK nach oder fragt den Arzt.
Der super Hausarzt meiner Mutter hat gesagt, daß er alles verschreibt, aber die Patienten müssen selber kommen und ihm sagen was sie wollen.
Und - wichtig - nie die Hoffnung aufgeben.
Ich hatte nach der Feststellung der Hirnmetas die Info gefunden - noch so ca. 6 Monate.....
Jetzt habe ich kürzlich im KK erfahren, daß ein Patient mit Hirnmetas noch 2 1/2 Jahre gelebt hat!
Auf einmal endete mein Jahr nicht dieses Jahr an Weihnachten sondern es gibt vielleicht nochmals einen Geburtstag meiner Mutter, einen Hochzeitstag (dann der 46.) meiner Eltern usw.
Aber im Hinterkopf ist immer das kleine Männchen mit der Warnung: morgen könnte es vorüber sein!
Wenn Ihr darauf achtet, daß Ihr Euch selbst und Eure Familie (Mann/Freund, Kind) nicht zu kurz kommen lasst, dann schafft Ihr alles!!!!
Mir hilft der KK, seit ich hier bin brauche ich meine GEdanken nicht mehr mit meinem Mann und meinen Kindern (18 u. 16) teilen - und sie überfordern - sondern mache das hier und bin - im privatleben - etwas entspannter.
Und wenn ich mal ungestört heulen will - dann gehe ich unter die Dusche!
Jetzt höre ich auf, sonst schreibe ich noch viel mehr Stuß.
Liebe Grüße
und ein grosses Kraftpaket an Euch alle!
Andrea
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