Einzelnen Beitrag anzeigen
  #9  
Alt 05.02.2005, 09:47
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Auch meinen Vater hat es erwischt

Hallo Dirk, Hallo Frank,

da Ihr beide hier schon reichlich im Forum zugange ward, habt Ihr sicherlich den Bericht über meinen Vater gelesen. Ihr seht dort sehr genau, die Diagnose alleine erlaubt noch keine Prognose!!! Es spielen eine Menge Faktoren zusammen, die das Leben das Krebskranken beeinflussen! Uns wurde von dem Onkologen meines Vaters gesagt: 1/3 die Medizin (wirklich nicht mehr), 1/3 der Mensch/ Patient (doch so viel) und 1/3 Glück (und Glück brauchen wir immer, bei allem was wir tun).

Ganz wichtig ist die Familie des Patienten. Und wenn Ihr hier aktiv seit, dann liegt euch das wohl Eurer Lieben wirklich am Herzen. Seit für Eure Väter da und verbringt eine schöne Zeit.

Ich bin mir durch die Erkrankung meines Vaters der Sterblichkeit meiner Eltern bewußt geworden. Vorher war das für mich nie ein Thema. Eltern leben eben ewig - zumindest gehen wir alle erstmal davon aus! Und seit dem genieße ich die Zeit, die ich mit ihnen verbringe oft auf andere Art und Weise, nicht das altägliche, sondern einige Aktivitäten bekommen jetzt den Status "besonders".

Als Beispiel: Wir waren am Mittwoch das erstmal seit der OP meines Vaters im Nov. 04 mit meinen Eltern zum Essen aus. Etwas, dass wir früher oft getan haben uns sicherlich auch wieder öfter tun werden, aber dieses Mal war eben besonders, und so wird es auch bei in meiner Erinnerung bleiben.

Für mich ist das Alles auch so ein bisschen die Chance noch einmal bewußter an Dinge heranzugehen, ob dem Wissen, dass mein Vater so schwer krank ist (für uns war!).

Gedanken darüber, was morgen ist, machen wir uns nicht wirklich, zumindest nicht in Bezug auf den Krebs. Wir gehen jetzt davon aus, dass mein Vater den Krebs besiegt hat. (Der Kerl hat seinen Koffer gepackt und ist ausgezogen.) Meine Eltern planen ihr Leben jetzt wieder "normal". Natürlich muß mein Vater noch fleißig in die Reha und ist noch nicht wieder so fit, wie vor einem Jahr. Aber das erwartet ja auch keiner. So lange es ihm gut geht, sind wir auch glücklich! Und es geht ihm so viel besser als jeder erwartet hätte!

Warum schreibe ich das alles? Nun ich möchte Euch Mut machen, nicht aufzugeben. Ich würde mich freuen, wenn Ihr es schafft für Euch auch etwas aus der Erkrankung Eurer Väter mit zu nehmen (hört sich doof an, aber ich hoffe Ihr versteht mich). Und ich möcht gerne Dirk nocheinmal zitieren "... und Prognosen und Statistiken eben das sind, was sie sind, Prognosen und Statistiken" (So schön gesagt, Dirk)!

Was die Zukunft bringt, dass wissen wir nicht und letzlich können wir morgen auch vom Bus überfahren werden, will sagen, wann wir sterben liegt nicht wirklich in unserer Hand. Wir können es durch bestimmt Dinge vielleicht positv beeinflußen, aber ich bin der Meinung, wenn die Zeit um ist, dann ist sie um.

Nutzt das Forum für Eure Sorgen, Ängste und Nöte und teiltuns auch die schönen Dinge und Erfolge mit, dann sind alle hier auch weiter für Euch da!

Schönes Wochenende
Susanne
Mit Zitat antworten