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Alt 26.05.2009, 19:01
Benita Benita ist offline
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Standard AW: Studienteilnehmer Magforce 2008

Liebe Silke, liebe Dagmar,

gerne möchte ich euch etwas Positives schreiben, um euch beide ein bisschen aufzurichten, doch es fällt mir sehr schwer. Alles was ihr schreibt, ist mir selbst so gut bekannt, eure Gefühle erlebe ich auch, eure Ängste sind auch meine Ängste und eure Hoffnungen sind auch meine!

Dieses ständige Auf und Ab, Hoffnung, Enttäuschung, Erwartung, Enttäuschung; das alles bestimmt unser Leben und macht es so schwer. Aber nicht nur. Auch wenn es schwer fällt, in einem Tief nach oben zu schauen und immer wieder neue Zuversicht zu schöpfen, so ist es doch das, was unser Leben auch porisitv beeinflusst.

Hättet ihr vor der Erkrankung eurer Männer geglaubt, dass ihr so stark seid? Wir können unser Leben nur teilweise beeinflussen, vieles müssen wir als gegeben hinnehmen, auch wenn wir es gern ändern wollen. Mir hat die Erkenntnis weitergeholfen, dass ich zuviel Energie aufwende, wenn ich mich gegen etwas wehren möchte, das ich nicht ändern kann. Also füge ich mich in mein Schicksal und hoffe darauf, dass ich alles kommende weiter ertragen kann.

Ich lebe nun seit über 4 Jahren mit dieser permanent tödlichen Bedrohung für meinen Mann. Ich weiß, dass irgendwann die Katastrophe über uns hereinbrechen kann. Ich musste lernen damit zu leben! Und ich habe es gelernt. Das, was ich dafür bekommen habe, ist so unglaublich schön. Auch wenn der Preis verdammt hoch ist, bin ich glücklich, dass ich soviel bedingungslose Liebe, Vertrauen und Intensität erleben darf.

Was ich euch beiden eigentlich damit sagen will ist, dass ihr trotz aller Widrigkeiten jeden Tag etwas findet, über dass ihr euch freuen sollt. Ein Händedruck, ein Lächeln, ein Blick. Mehr braucht es nicht. Saugt das in euch auf und nehmt es als etwas Besonderes.

Und wenn ihr heult, heul ich mit euch. Das reinigt die Seele und löst den Druck. Wenn jemand einen Grund zum Heulen hat, dann wir!!!

Ich will hier nicht als Klugscheißer dastehen und auch keine philosophischen Reden schwingen. Ich wollte euch beiden nur sagen, dass ich zwischen euren geschriebenen Zeilen euer Leid fühle und mit euch fühle. Ich denke an euch und sende euch beiden ein dickes Kraftpaket. Und außerdem ein paar (wenn auch nur virtuelle) Steicheleinheiten für die Seele. Es ist großartig, was ihr leistet und ich bin froh, dass wir uns hier gefunden haben und uns gegenseitig beistehen.

Ganz liebe Grüße, Benita
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