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Alt 30.06.2006, 16:56
thomue thomue ist offline
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Standard 32 Jahre, Speiseröhrenkrebs, Lebermetastasen

Liebe Besucher,

bei einem guten Bekannten wurde in der vergangenen Woche Speiseröhrenkrebs festgestellt. Er ist erst 32 Jahre alt und seine Prognose scheint denkbar schlecht zu sein.

Aus unserem persönlichen Gespräch, bzw. dem mit ihm geführten Telefonat in der Klinik, konnte ich folgende Fakten mitnehmen. Zunächst ist der Tumor nicht mehr oder momentan nicht zu operieren. Als nächstes wurden bereits Metastasen in der Leber festgestellt. Strategie und Ziel soll es sein, "den Tumor in Schach zu halten." Die Reduzierung des Primärtumors auf eine Größe, die eine Operation ermöglichen könnte, halten die Mediziner für nicht mehr möglich.

Was nun folgen wird ist eine Chemotherapie, die jeweils eine Woche der Zytostatikatherapie und zweiwöchige Ruhephasen beinhaltet. Das soll insgesamt sechsmal wiederholt werden.

Nach allen Information die ich im Netz über diese besonders heimtückische Erkrankung finden konnte, scheint es sich um ein sehr fortgeschrittenes Tumorstadium zu handeln. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich meinen Bekannten nicht umgehend mit Fragen zu TNM und Staging angehen wollte. Leider weiss ich auch nicht, ob es sich um ein Plattenepithel- oder Adenokarzinom handelt. Da u.a. vom "Mageneingang" die Rede war, halte ich ein Adenokarzinom für wahrscheinlich. Mir ist aber auch bewusst, dass das Auslassen solcher Informationen nur sehr ungenaue Antworten Ihrerseits zulässt.

Was mich persönlich zutiefst erschüttert hat, ist die extrem geringe Lebenserwartung, die bei Patienten mit diesem Krankheitsbild in der Vergangenheit beobachtet wurde. Zumindest habe ich, als medizinischer Laie, diese Botschaft aus der Informationsflut des Internets gefiltert.

Die Frage die ich mir natürlich stelle ist, ob trotz dieser niederschmetternden Diagnose eine theoretische Chance besteht, dass doch noch kurativ behandelt werden kann. Irgendwann. Irgendwie.

Über informative Antworten würde ich mich herzlich freuen.

Der Betroffene gehört sicherlich nicht zu meinen engsten und vertrautesten Freunden, dennoch lässt mich sein Schicksal nicht kalt. Wie könnte es auch? Bekanntlich teilen sich in all' unseren Körpern täglich tausende, vielleicht sogar hunderttausende von Zellen. Die Chance, dass sich dabei ein "Fehler" einschleicht ist konkret, greifbar. Jeder von uns könnte der Nächste sein.

Ich wünsche Ihm, Frank, und allen Betroffenen dieses Forums alles erdenklich Gute und Gottes Segen.
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