[Christina1971]

Lieber Sascha,

ich kann Dich so gut verstehen. Auch meine Mutter ist an Einerstockkrebs erkrankt, und wir müssen schon seit über einem Jahr mit diesem Schrecken leben.
Deine Mutter wird am Montag eine längere Operation antreten. Sie ist sehr umfangreich und man wird versuchen alles, was nicht hingehört, zu entfernen. Bei meiner hat sie über acht Stunden gedauert, was nichts Ungewöhnliches ist. Auch Deine Mutter wird es schaffen! Danach wird man sagen können, wie das Ausmaß der Erkrankung ist. Wenn sich Deine Ma dann von der OP erholt hat, wird eine Standarttherapie folgen. Diese Chemotherapie wirkt sich sehr unterschiedlich bei den einzelnen Personen aus, so dass man gar sagen kann, wie schlimm oder weniger schlimm die Nebenwirkungen sein werden. Aber glaube mir, mit dem eigenen Willen und Eurer Unterstützung wird sie auch das schaffen. Geht alles Schritt für Schritt, und schaut nicht auf den Berg, der eventuell noch bevorsteht, das frustriert nur.
Es ist eine grausame Erkrankung, die mich sehr, sehr viele Tränen gekostet hat und kostet. Man fühlt sich als Angehöriger so hilflos, weil man einfach nichts tun kann, außer füreinander da sein. Unsere Nähe zueinander ist noch stärker gewachsen, auch wenn ich fast 500 Kilometer von meinen Eltern entfernt wohne.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für den kommenden Weg. Ja, Du wirst lernen, damit zu leben, aber es wird immer mit einem großen Schmerz verbunden sein.

Liebe Grüße
Christina