[Annika0211]

Hallo, Ihr Lieben.
Ich habe mir heute eine Auszeit von meiner (seit Silvester 2007 verwitweten) Mama genommen, um Zeit für mich alleine zu haben.
Eben telefonierte ich mit ihr und wir redeten über ihren Tag.
Ich hatte ein komisches Gefühl, weil ich einfach sagte "ich komme heute nicht" - das schlechte Gewissen plagte mich schon.
Aber als ich sie eben hörte, wie fröhlich sie erzählte, dass eine Bekannte bei ihr war und sie sich ein Ticket für eine Seniorenreise gekauft hat, war mir wohler ums Herz und ich weiß, ich habe mir umsonst Sorgen gemacht.

Das meine Mama nicht allein und verlassen in ihrem Haus saß, sondern fröhlich ihren Tag verbrachte und Besuch bekam, war mein schönstes Erlebnis heute.
Sie ist eine super-tapfere Mama und ich bin stolz auf sie. Das Gefühl hatte ich länger nicht, weil ich im töchterlichen Pflichtprogramm fast unterging. All das zeigt mir, dass es mit ihr und ihrer Trauer um Papa voran geht und dass ich mich mehr um mich selbst kümmern darf.

Ich möchte lernen, solche Momente/Tage zu nutzen, um meine Liebe und meinen Respekt zu ihr nicht in Verpflichtung übergehen zu lassen. Sie hat all meine Liebe und das Gute um sie herum verdient - sie hat genug geleistet in ihrem Leben und muss wieder lernen, die auch jetzt angenehmen, schönen Seiten ihres Lebens anzunehmen und zu genießen.
Ich will ihr dabei helfen und solche Auszeiten ermöglichen es mir, die Nähe zu ihr für mich wieder mehr zuzulassen.

Danke, dass ich das an diesem Fleckchen schreiben durfte.
Ich drück euch alle!!!!