Einzelnen Beitrag anzeigen
  #16  
Alt 31.10.2012, 10:20
gabinchen gabinchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.10.2005
Beiträge: 22
Standard AW: Nicht der Krebs, sondern die Therapie ...

Hallo J.F.

nach einer unruhigen Nacht habe ich heute sehr früh bei meiner Mutter angerufen, die hörbar nur noch funktioniert, aber eigentlich schon lange nicht mehr kann. Meinem Vater geht es immer schlechter er hat kaum mehr eine Stimme und redet bereits wirres Zeugs aus seiner Kindheit... .
Meine Schwester und sind beide gestern auf die Fatigue-erkrankung gestoßen, von der wir beide davon ausgehen, dass mein Vater stark davon betroffen ist.

Denn seine Krebserkrankung ist "geheilt", er nahm bis vor wenigen Tagen Nahrung und Flüssigkeit, in kleineren Mengen, aber gerne zu sich und leidet unter unglaublicher Müdigkeit und Erschöpfung, obwohl jeder Außenstehende behaupten würde, er schläft gefühlte 20 Stunden am Tag bei minimaler körperlicher Tätigkeit.
Am Samstag war er gut drauf, lief ein wenig mit Unterstützung durchs Haus, war relativ gesprächig und hatte sogar rote Bäckchen, seit Sonntag wird er immer erschöpfter und ist sehr blass...ißt immer weniger. Meiner laienhaften MEinung nach leidet er unter Blutarmut, da sein Blutwert nach der Entlassung vor 6 Tagen bereits grenzwertig war. Warum der Arzt den nicht bereits schon geprüft hat, ist sehr fraglich...dafür wollte er meinem Vater gestern Antidepressiva geben (das wäre sicher vor Wochen angebracht gewesen, jetzt sind ganz andere Maßnahmen nötig)

Mein Vater möchte verständlicherweise nicht mehr ins KKH, meine Mutter möchte das eigentlich auch nicht mehr. Ich denke aber, dass sein Zustand das mittlerweile leider wieder erfordert. Ich habe gerade meine Schwester angerufen, die sich bereit erklärt wieder nachts bei ihm zu sein, da er von dem letzten Krankenhausaufenthalt regelrecht traumatisiert ist. Vielleicht ist eine Bluttranzfusion nötig.

Eines wird mir immer klarer: ohne die Strahlen- und Chemotherapie hätte mein Vater einen relativ normalen Lebensabend erlebt...auch wenn er nach 1,2,3....Jahren? vermutlich an Krebs gestorben wäre mit Schmerzen, Ängsten und Sorgen, die nicht schlimmer als jetzt sein können.

Wenn er sich doch nochmal aufrappelt, wird seine Lebesqualität nicht annähernd so sein, wie vor oder ohne die sch... Therapie.

Liebe Grüße, Gabinchen
Mit Zitat antworten