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Alt 12.10.2017, 20:53
Ilisweetie Ilisweetie ist offline
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Standard AW: Diagnose ZervixCarcinom

Liebe Nimsaja, ja wenn man sich mal mit der Krebsthematik auseinander setzt, ist es echt gruselig, wie viele junge Frauen tatsächlich betroffen sind. Ist natürlich immer schlimm, egal in welchem Alter. Dennoch finde ich den Einschnitt ins Leben gerade bei einer jungen Frau schon echt krass, wo ja so Themen wie Familienplanung, Kinder etc erst aufkommen. Außerdem ist es für mich schon auch problematisch mit meinem "neuen" Körper klarzukommen, so bzgl sich als Frau, sich weiblich fühlen, mal ganz abgesehen von der Optik, die auch hinüber ist... Klar haben wir uns informiert u überlegt, was es so für Möglichkeiten gibt. Aber für mich käme ein Pfelegekind niemals in Frage, ich möchte nicht das Kind fremder Leute großziehen u dann wieder hergeben, das wäre nichts für mich. Adoption hingegen wäre gar kein Problem, damit käme ich gut klar. Aber da stehen meine Chancen halt leider gleich null. Naja, nützt ja alles nix! Bin trotzdem froh, wie alles so gekommen ist und dass es mir gut geht. Ich kann aber auch nicht nachvollziehen, welchen Torturen sich manche Frauen wegen ihres Kinderwunsches unterziehen. Es soll halt wohl manchmal nicht sein...das habe ich soweit schon für mich akzeptiert, tut trotzdem weh. Bei den Voruntersuchungen u Gesprächen war ich bei einer sehr sehr netten jungen Oberärztin, die sehr offen mit mir gesprochen hat. Da stand mein Entschluss schnell fest, sie hat dem zugestimmt und gemeint, dass es, wäre sie selbst oder eine Freundin, Schwester, Verwandte von ihr betroffen, würde sie niemals etw anderes tun ob empfehlen. Es ging ja auch um eine evtl Trachelektomie trotz unguter Prognose. Mein Prof wurde da noch deutlicher, er meinte, er macht/operiert was/wie ich will, sei allein mein Körper, aber das käme Selbstmord auf Raten gleich.
Liebe Marienkäfer, das glaub ich dir, dass du erstmal bedient bist von dem Ganzen! Ich habe mir das alles auch erst nach und nach, also richtig erst nach der op, durchgelesen. Wobei es mir dann schon auch ein sicheres Gefühl gegeben hat, genauer Bescheid zu wissen. Da bin ich aber eh speziell und geh mit meiner Fragerei meinen Ärzten immer schon tierisch auf die Nerven. Aber da müssen die durch!
Klar bist du durch deine Arbeit zusätzlich vorbelastet! Man weiß dann einfach einiges unschönes mehr, als der normale Patient. Ich hatte auch etw mehr Angst Sorgen wegen meiner, nennen wir es mal Vorerfahrung...meine Mutter war auch Krankenschwester und ist selbst dann an Eierstockkrebs erkrankt und daran auch ziemlich elend verstorben. Ich habe sie zu Hause versorgt und gepflegt, ich bin in diesen zwei Jahren schonmal durch meine ganz persönliche Hölle gegangen. Das war immer meine schlimmste Angst, genauso so zu streben. Nicht alt werden zu können. Nicht mehr gesund zu werden. Konnte mir einfach nicht vorstellen, dass mein Leben so einfach von einem Tag auf den anderen rum sein könnte... Ich hatte teils regelrechte Panikattacken. Habe auch heute, nach fast einem Jahr, oft noch ziemlich Angst, bei jedem kleinen Zwicken flippe ich aus. Mal von den Narben abgesehen, ist eine Laparaskopie schon echt gut, wenn möglich, man kommt einfach schneller wieder auf die Beine. Mit dem blöden Bauchschnitt hat das echt gedauert. Ich war 2,5 Tage auf Intensiv u dann da 11 Tage im KH. Ich konnte erst nicht mal mehr selbst aufstehen. Bäh, ne...mag da gar nicht mehr dran denken! Reha war dann super, das hat mir echt geholfen!
Lg u einen schönen Abend! Ili
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