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Alt 24.06.2004, 23:20
Gast
 
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Standard inflammatorisches mamma-ca/ablatio nächste woche

Hallo Mascha,

ich bin wohl die Frau, von der TP oben berichtet. Ich möchte dir zu allererst sagen, dass es mir heute, nach gut zwei Jahren, sehr gut geht. Bei der letzten Nachsorge war alles ok., und die einzigen Beschwerden, die ich habe, sind Gelenkschmerzen infolge der Antiöstrogentherapie. Du wirst dir vorstellen können, dass ich deshalb nicht groß jammern mag.

Die Therapie war viel viel weniger schlimm, als ich es erwartet hatte. - Achte aber darauf, dass du Medikamente gegen die Übelkeit/Erbrechen bekommst, möglichst schon vor der Chemo und dann noch zum mit nach Hause Nehmen.

Und jetzt ganz wichtig: TP hat Recht, man gibt heute SOFORT und vor der OP die Chemo (sog. neoadjuvante Chemotherapie). Das wurde auch am Frankfurter Patientinnentag, den ich letzten Sonntag besuchte, von den Experten bestätigt; soll auch in den neusten BK-Leitlinien so drinstehen. Der Sinn ist der, dass a) geprüft werden kann (anhand des MRTs), ob die Chemo wirkt und b) der Tumor vor der OP verkleinert werden kann. Als dritter Vorteil wirkt die Chemo sofort systemisch, d.h. im ganzen Körper, und das ist hier besonders wichtig, weil dieser Krebs früh streut. Aus diesem Grunde ist es auch wichtig, dass du gleich eine 'ordentliche' Chemo bekommst, auf alle Fälle eine anthrazyklinhaltige, villeicht auch gleich ein Taxan dazu (wird heute auch schon mal nacheinander anstatt im 'Coktail' verabreicht). Vielleicht kommst du noch in die TAC-Studie rein. Erkundige dich, wenn noch Zeit ist! Aber keinesfalls deshalb Zeit verlieren!

Das Erste ist nun, dass du sofort deinen Arzt kontaktierst und ihm sagst, dass du ZUERST die CHEMO willst, dass du zuverlässig wüsstest, dass dies der neuste Standard sei. (Er kann sich an jeder Uniklinik, z.B. Heidelberg, Frankfurt, Freiburg, München ... erkundigen). Und - falls dies noch nicht der Fall sein sollte - geh bitte unbedingt an ein Brustzentrum!! IBC ist sehr selten, leider wissen viele FÄ nicht Bescheid.

Über die Ablatio beidseits oder einseitig kann man sich dann nachher unterhalten, dazu ist dann reichlich Zeit. Wichtig ist, dass du eine genaue Befundung deiner Biopsie hast (Kopie geben lassen!). Dieser Befund und die Frage, ob Lymphknoten getastet und Fernmetastasen ausgeschlossen wurden sowie die Art, wie dein Tumor auf die Chemo reagiert, ist bestimmend für das weitere Vorgehen.

Liebe Mischa, ganz sicher wird es dir ähnlich ergehen wie mir. Du wirst es packen und in einem Jahr erstaunt sein, dass es nicht schlimmer war. Wir sind hier alle da, um dir Unterstützung zu geben.

Liebe Grüße
viola
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