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Alt 13.01.2011, 23:38
VeVe VeVe ist offline
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Standard Meine Mutter hat uns verlassen...

Liebe alle
Im Herbst fing es meiner mutter an schlecht zu gehen, ein ct brachte dann die klärung, der tumor ist aggressiv gewachsen. wir probierten eine chemo, sie reagierte allergisch darauf wurde hospitalisiert ein monat und eine weitere kontrolle gemacht weshalb sie so brechreiz hatte....tumorzellen im magen. der arzt sagte mir, dass es wahrscheinlich nur noch wenige wochen gehen könnte. ich war schockiert....wir haben sie dann nach Hause geholt, weil ich wollte, dass sie die letzte zeit zu hause verbringt. daheim wollte sie unbedingt etliche freunde und verwandte wiedersehen, sie war richtig euforisch und war glücklich wieder zu hause zu sein. erneut haben wir eine chemo probiert, die hoffnung haben wir behalten, dass sie vielleicht doch was bringt.
nach der zweiten chemo wurde sie immer schwächer. sie sagte mir dann auch, wo sie begraben sein wollte, was sie anziehen wollte, wer welchen schmuck bekommt.....und sie wurde immer ruhiger und abwesender....völlig interessenlos....sie spürte wohl, dass es nicht wieder bergauf geht.
es ging ihr immer schlechter, sie war 24h am sauerstoff und nahm auch morphin tropfen und pflaster gegen die atemnot. sie konnte keine 5 meter gehen ohne dass sie ausser atem blieb. dann hatte sie plötzlich wasser im bauch und in den füssen/beinen, die die atemnot noch verstärkten. plötzlich auch schleimhusten. der hausarzt schickte sie notfallmässig ins spital da er eine lungenentzündung vermutete. im spital wurde ihr zuerst 3 liter wasser aus dem bauch punktiert, die beine schwollen ab, aber sie hatte keine kraft mehr auf den beinen zu stehen. es ging ihr immer schlechter, sie sagte mir sie habe keine kraft mehr zu kämpfen, der tod seie jetzt richtig...sie leide zu fest.
am sonntag ist ihr bruder, der vom ausland gekommen war, wieder abgereist. sie hatte so freude ihn gesehen zu haben. am selben abend dann kam der arzt und sagte uns ohne jegliche vorbereitung, dass es nun nur noch ein paar tage oder stunden gehen könnte bis sie stirbt. wir waren alle fassungslos...insbesondere mein vater war schockiert. der arzt war wirklich nicht sehr sensibel in der art der mitteilung. ab diesem moment hat meine mutter losgelassen, wollte nicht mehr essen oder trinken, meinte nur wenn gott es so will, dann wird es so sein. mein vater blieb die nacht bei ihr, am anderen tag konnte sie nur noch wenige wörter sagen und war völlig benebelt auch vom morphin, dass sie wegen der atmenot bekam.
mit jeder stunde wurde ihr zustand schlechter, ich blieb die nacht bei ihr und konnte ihr nochmals alles sagen, was mir auf dem herzen lag. ich sagte ihr auch, dass sie nun gehen könne, nicht mehr leiden müsse. dass es uns gut gehen wird, dass wir uns um unseren vater sorgen werden...es war schön die ganze nacht mit ihr zu verbringen, nur sie und ich..... ich merkte wie sie langsam immer schwächer wurde und langsam ging. am anderen tag ist mein vater wieder ins spital gekommen, nach knapp 3 stunden ist sie vor unseren augen gestorben...mein bruder ist 5 minuten später ins Zimmer gekommen....als hätte sie gewartet bis er auch im spital ist.
es tat so weh sie insbesondere die letzten tage so leiden zu sehen. ich bin unendlich traurig, dass sie nicht mehr da ist........aber auch froh, dass sie nun nicht mehr leiden muss.
morgen ist die beerdigung, es wird ein harter tag....ich hoffe ihn zu überstehen.
am meisten macht mich traurig, dass sie ihr erstes enkelkind, meinen sohn, der im märz auf die welt kommt nicht kennenlernen konnte. sie hatte sich so auf ihn gefreut...das schmerzt so sehr.
ich bin so traurig.

danke fürs zuhören.
Veve
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