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Alt 22.02.2007, 04:31
HeikeF HeikeF ist offline
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Standard AW: Wie soll man das Leben überleben?-Diagnose:Glioblastom

21.02.07
Es war wieder ein Tag
Die Ärztin hatte den Eilantrag fürs Amtsgericht ans falsche Amtsgericht gefaxt. Dieses meldete sich dann bei mir. Also erst einmal hin und her telef. und faxen. Aber beide Amtsgerichte waren einfach nur Klasse!!! Menschen am anderen Ende mit Herz am richtigen Fleck und keine Bürokraten.
So, daß wird also jetzt klappen.
Dann noch einmal mit Sozialdienst telefoniert und noch mal Adresse von Sanitätshaus in unserer Nähe mitgeteilt- damit nicht wieder ein Sanitätshaus (weit weg von uns) mit den Rezepten beauftragt wird. Bei Bett und Matratze habe ich es jetzt gelassen-aber alles "Andere" hätte ich jetzt schon gerne aus unserer Nähe-alleine, wenn mal was "aus geht".

Das erst einmal zu dem ganz "normalen Wahnsinn" um den man sich sonst noch kümmert
Kann nur jedem empfehlen:
Legt Euch einen Ordner an, führt Gesprächnotizen mit Dat., Uhrz. Name, tel.-Nr. was besprochen/festgelegt wurde....
Macht ein extra Blatt nur mit Rufnr. und Ansprechpartnern, daß erspart sehr viel Zeit!!


So, gestern war auch ein guter Tag, Papa war sehr klar und hat mich gezankt ohne Worte, nur mit Mimik.
Habe ihn dann aber auch gefoppt
Denke, er weiß was los ist, denn als ich ihn gefragt hatte ob er mich noch lieb hat, hat er kurz geweint-aber dann haben wir uns gedrückt und dann war es wieder o.k.
Habe ihn gefragt, ob er wissen wollte was es Zuhause alles so an Neuigkeiten gibt und er hat genickt, hat dann auch interessiert zugehört.
Habe ihm dann auch gesagt, es läuft alles und es ist alles im grünen Bereich und das mein Bruder und ich uns gut um Mutti kümmern.
Denke, daß wollte er auch besonders wissen.
So versuche ich zumindest, ihm eine Brücke vorzubereiten das er besser loslassen kann.
Sein Mundinnenraum sieht schon etwas besser aus, das Pilzmittel greift.
"Gott sei Dank"
Die PEG wird jetzt auf jeden Fall nötig und ich denke, es wird für ihn besser sein, als die blöden Zugänge für die zwei Mittel. Dann hat er weniger Flaschen um sich rum und nicht mehr in Arm und Fuß.
Habe ihn gestern auch gefragt ob es denn auch für ihn o.k. sei ( Habe ihm vorher natürlich nocheinmal den kompl. Eingriff erklärt) und ob er die PEG jetzt akzeptieren würde. Er hat eingewilligt. Da war ich sehr glücklich denn seine Zustimmung war mir sehr wichtig.
Wir waren ja bis jetzt sehr "hin und hergerissen" und wollten es nicht entscheiden ohne SEINE Zustimmung.
Also wieder ein Tag zum Kraft tanken

Oskar (Mops) ist mittlerweile zum Vorplatz-Therapeuten herangereift
dadurch, daß wir ihn nicht "mit rein nehmen" können, müssen wir uns abwechseln und einer von uns sitzt somit immer draußen- da wir jeden Tag im KH sind kennen uns alle "rauchenden Patienten oder die Frischluftabt".
Oskar, kennen sie sogar namentlich und freuen sich immer über ein Gespräch mit mir/uns oder fangen selbst an über Ihre Haustiere zu reden oder knuddeln ihn einfach.
Kann ich jetzt seine Hundesteuer über die Krankenkasse abrechnen

So bereiten wir durch unsere "Notlösung" auch noch Anderen Freude, daß ist ein schönes Gefühl
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Leben ist, zeichnen ohne Radiergummi (K.Snyder)

Für alle die Kraft brauchen:
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