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Alt 17.08.2007, 09:05
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Juicy Juicy ist offline
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Registriert seit: 15.08.2007
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Standard AW: Hilfe es geht alles zu schnell

Liebe Manuela,

ich bin erst seit kurzem in diesem Forum und hab mir heute mal eure Geschichte durchgelesen.
Da wollte ich dir einfach mal schreiben...auch wenn jetzt schon einige Zeit vergangen ist.

Ich kenne mich auch leider ein bisschen aus. Mein Freund (seit gestern 25) ist um Januar an ALL erkrankt.
Seit dem war unser zweiter Wohnsitz die Uniklinik Mainz. Er hat 3 Cheoms hinter sich und wurde 24.07 transplantiert und liegt jetzt immer noch auf dem KMT Station.

Es ist ein sehr, sehr harter Weg und man muss das Leben wirklich koplett umstellen (ich wohne 90km von der Klinik weg).
Aber es ist zu schaffen.

Du musst immer daran denken, dass dich dein Mann jetzt mehr als alles ander braucht.
Ich weiß, dass Leben einer "Angehörigen" ist extrem hart, da man seine Bedürfnisse immer in den Hintergrund stellen muss aber am Ende lohnt es sich.

Ich hoffe, bei euch hat sich inzwischen alles ein bisschen geregelt. Du musst immer daran denken nichts zu überstützen.
Bei dieser grausamen Krankheit kann man einfach immer nur von Tag zu Tag planen. Was an dem einen Tag für den größen Schcok gesorgt hat, kann am nächsten Tag schon wieder ganz anders sein.

Wollte dir noch zum finanziellen was sagen. Dein Mann hat ein Anspruch auf einen Behindertenausweis mit 100%, da bekommt man dann auch zuschüsse zur Miete...!

Ich wollte euch auch die Angst vor der KMT nehmen (falls es doch noch dazu kommen sollte).
Es ist hart und der Satz "Einmal Hölle und zurück" stimmt leider wirklich, aber es ist zu schaffen.

Die Werte meines Freundes stabilisieren sich. Leider kann er immer noch nichts essen (wurde 4 Wochen künstlich ernährt) und durch die Chemo/Bestrahlung wurden seine Nieren so vergiftet, dass er schon seit 2 Wochen zur Dialyse muss...wir hoffen, dass es nur akut ist und nichts chonisches bleibt, aber das können uns die Ärzte nicht sagen....!

Ich drücke euch die Daumen, dass ihr diese Zeit so gut wie möglich meistert.

Ein gutes bringt so eine Erfahrung aber mit sich. Man lebt viel intensiver und freut sich viel, viel mehr über Kleinigkeiten als vorher.
Man lernt das Leben zu schätzen und sieht es nicht mehr als selbstverständlich an.

Viele Grüße und alles, alles Gute
Juicy
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