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Alt 07.02.2009, 12:07
Nicola-Rosl Nicola-Rosl ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Bianca,
Ich kann dich sehr gut verstehen, bei uns sieht es momentan genauso chaotisch aus. Meine Mama lebt eigentlich in Portugal. Es ging ihr nicht gut und sie ging, nach langem Zögern und "ach wieso, hab mir wohl nur den Magen verdorben, wird schon von alleine besser", endlich zu einem deutschen Arzt. Sie war inzwischen fürchterlich gelb. Der Arzt meinte sie müßte sofort nach Deutschland. In Deutschland morgens 8.00 Uhr Internist, 8.45 Uhr Krankenhaus. Am gleichen Tag wurde in den Gallengang ein "Stent" eingesetzt damit die Gallenflüssigkeit abfliessen konnte. Soweit so gut, da ahnte ja noch keiner wieso der Gallengang sich verschlossen hatte. Also weitere Untersuchungen. Dann die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Zum Glück war ich nicht alleine ins Krankenhaus gefahren, meine Tante (Mamas Schwester) war mit. Wir drei lagen uns weinend in den Armen. Meine Mutter meinte aber gleich, sie will kämpfen. Danach hatten meine Tante und ich ein Gespräch mit dem Arzt. OP nicht möglich, ohne Chemo wird sie das nächste Weihnachtsfest nicht mehr erleben. Nur nebenbei: meine Mama hat am 24.12. Geburtstag. Also hoffen wir auf einen baldigen Start der Chemo.
Ich hätte niemals geglaubt das ich mich jemals in einer solch sch... Situation befinden würde. Die erste Nacht habe ich garnicht geschlafen. Nächsten Tag arbeiten? Wie ich das geschafft habe? Keine Ahnung! Aber zumindest hatte ich den Vormittag rumgekriegt. Dann habe ich mir Baldriantropfen besorgt, um wenigstens nachts schlafen zu können. Schließlich muß ich noch meinen Sohn(7) versorgt kriegen. Mein Mann ist nicht wirklich eine Hilfe. Es tut ihm ja auch alles leid, nur er kann halt seine Gefühle nicht so zeigen. Zumindest versucht er mich in sofern zu trösten das er mich öfters als sonst in den Arm nimmt.
Es ist so deprimierent jemanden wie meine Mama, die immer aktiv und sportlich war (Handball und bis vor kurzem Tennis), sich immer gesund ernährt hat, so krank zu erleben.
Ich wünsche allen Betroffenen ganz viel Kraft, ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben. Es gibt mir das Gefühl, nicht alleine mit diesen speziellen Problemen zu sein.

Nicola
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