[edith57]

Liebe Tatjana,

Es tut mir leid, dass dein Papa aufgegeben hat. Aber ich kann seine Entscheidung gut verstehen, wenn es keine Hoffnung auf Heilung mehr gibt und die Therapie zur Qual wird. Weniger Tage gut gelebt sind viel wertvoller als etwas mehr Tage, die ohne Lebensqualität sind.

Als meine Mama vor über 5 Jahren in die letzte Lebensphase eingetreten ist, hat sie auch nichts mehr gegessen. Eine Pflegerin hat mir gesagt, dass das sehr viele todkranke Menschen machen, die gehen möchten und dass sie auch nicht darunter leiden. Ich habe auch nie den Eindruck gehabt bei meiner Mama.

Und wenn dein Papa jetzt viel trinkt, ist es wahrscheinlich nicht angenehm für euch aber schlußendlich verständlich. Es ist unendlich viel schwieriger für ihn, mit dem Gedanken leben zu müssen, dass es bald zu Ende gehen wird.

Sei einfach weiter für ihn da - das hilft ihm sicher sehr, wenn er es vielleicht auch nicht so zeigen kann. Aber ich glaube, das Gefühl nicht allein sondern von liebenden Angehörigen umgeben zu sein macht diesen schweren Weg für ihn erträglicher.

Liebe Grüße
Edith