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Alt 24.01.2012, 22:27
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Was kommt da auf uns zu....?

Liebe sternenkreuzer,

so blöd es klingt, man gewöhnt sich langsam an die Krankheit und dann kann man auch wieder klare Gedanken fassen. Anfangs ist das ja gar nicht möglich. Den Tipp mit den Büchern von Elisabet Kübler-Ross finde ich sehr gut! Ich kann mich erinnern, dass ich auch schon mal eines gelesen habe, ist aber schon lange her. Ich habe mir letztes Jahr die Biographie von Christoph Schliengensief gekauft, der ja auch an Lungenkrebs erkrankte. Ich versprach mir davon einen Einblick in die Gedankenwelt eines ERkrankten zu bekommen, aber ich habe das Buch bis heute nicht beenden können... Überhaupt habe ich anfangs alles Mögliche gelesen, weil ich wissen wollte, womit wir es zu tun hatten. Aber das habe ich nach einiger Zeit aufgegeben, denn die Lektür klein- oder nichtkleinzelliger Karzinome und Tumormarker etc. hat mich eher verwirrt. Und ich habe alles in Frage gestellt, was die Ärzte so von sich gaben... Auch nicht gerade Sinn der Sache! Ich glaube, jeder von uns muss seinen eigenen Weg finden, mit dem Schmerz und den Ängsten umzugehen. Mir hat es auf jeden Fall geholfen, hier im Forum zu lesen, zu schreiben und mich auszutauschen. Mein Partner kann beispielsweise gar nicht mit Krebs umgehen und mag auch nicht darüber reden. Es macht ihm wohl panische Angst. Mir geht es wie dir, ich bin dem "vorher" nicht ausgewichen, aber da ich nicht persönlich betroffen war, habe ich mich auch nicht wirklich damit auseinander gesetzt. Jetzt muss ich es und einige Leute in meinem Freundeskreis können damit schlecht umgehen und wenden sich ab (auch von meinem Vater), während andere sehr gut reagieren.
Wie geht es deiner Mutter denn jetzt und hat sie bereits eine Entscheidung getroffen?
Liebe Grüße
Miriam
P.S.: Die erste Chemo hat mein Vater übrigens sehr gut verkraftet. Ihm war gar nicht übel und er hatte kaum Nebenwirkungen, außer der chronischen Müdigkeit und Erschöpfung. Aber damit konnte er ganz gut umgehen. Und natürlich sind ihm sämtliche Haare ausgefallen. Wir haben sie dann einfach komplett abrasiert am Kopf und uns erstaunlich schnell daran gewöhnt. Es muss also nicht immer sein, dass die Chemo das Leben derart stark beeinträchtigt. Vielleicht hilft es deiner Mutter ja auch, wenn sie sich im Forum austauschen kann und von Betroffenen liest und wie sie mit ihrer Krankheit umgehen und welche Erfahrungen sie gemacht haben. Für meinen Vater wäre das nichts (in der Hinsicht ist er ein "typischer Mann"), aber ich könnte mir vorstellen, dass es den Betroffenen genauso geht wie uns und sie so viele Fragen haben, die ihnen doch am besten Menschen beantworten können, die das Gleiche oder Ähnliches durchmachen müssen.
Alles Gute!!!
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