Thema: Endstadium
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Alt 26.12.2002, 07:47
Gast
 
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Standard Endstadium

Hallo Jochen, hallo Anja,
ich habe gerade euren Schriftwechsel gelesen. Jochen, dir möchte ich ganz besonders viel Kraft wünschen, die kommenden Tage zu meistern.
In diesem Forum bin ich gelandet, weil auch bei meinem Vater nach einer Darmkrebsdiagnose vor zwei Jahren, der Krebs immer weiter um sich greift (Bauchfell und Leber). Er war für zwei Wochen im Krankenhaus, wo sie auch nichts für ihn tun konnten. Trotz Glukose- und Fett-Tropf hat er rapide abgenommen und wurde immer schwächer und mutloser. Am Hl. Abend haben wir ihn morgens aus dem Krankenhaus geholt. Die Betreuung erfolgt nun durch seinen Hausarzt, der sich in rührender Weise trotz Weihnachtsfeiertagen und Glatteis kümmert und mehrmals täglich vorbeischaut, um den Nahrungstropf anzuschließen. Am Hl. Abend ging es meinem Vater auch recht gut, er war fast 3 Stunden auf. Seit gestern wird er aber immer schwächer... Meine Mutter spritzt ihm sechsmal am Tag Morphin, er hat ständig den Drang, sich zu übergeben, kann außer ein paar Löffeln Suppe nichts essen, und hat jeglichen Mut verloren.
Anja, ich habe über deine Sätze nachgedacht: Du hast geschrieben, dass es dich noch immer belastet, vielleicht nicht die richtigen Worte gesagt zu haben, deine Gefühle nicht klar ausgedrückt zu haben. Mir geht es im MOment genauso... Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis zueinander und ich liebe meine Eltern sehr, aber die Worte wollen mir nicht über die Lippen. Ich weiß in dieser Situation nicht, wie ich meine Gefühle richtig zeigen soll, welche Worte wählen... Ich versuche, ganz viel Zeit einfach "da" zu sein und hoffe, dass er es spürt, auch wenn die Worte fehlen...
Liebe Grüße, Kerstin
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