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Alt 16.10.2005, 17:34
Claudi H. Claudi H. ist offline
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Standard AW: Wo sind denn die "Freunde" geblieben?

Hallo Tine,
bei mir war es ähnlich. Meine Cousine/beste Freundin, hat mich zu Beginn meiner Krankheit genau 2x im Krankenhaus besucht, und sie studiert in der selben Stadt wo das Krankenhaus ist. Danach haben wir nur noch ab und an e-mails geschrieben, aber seit ca. 4 Monaten hatten wir gar keinen Kontakt mehr. Gestern habe ich sie auf einem Fest getroffen, sie kam auf mich zu und wollte sich mit mir aussprechen. Sie meinte das sie damit nicht umgehen konnte, mit meiner Krankheit, mit mir, das ich sterben werde (so die Diagnose, aber bin geheilt! ), mit allem drum herum. Was ich aber nicht verstehen kann.
Arbeitskollegen und andere Freunde meldeten sich nur mal sporadisch, damit ihr schlechtes Gewissen beruhigt wurde.
Aber es haben sich viele um mich gekümmert, wo ich nie mit gerechnet hätte. Ich habe viele Freunde durch diese verdammte Krankheit verloren, aber auch viele dazu gewonnen. Ich bin dankbar für diese Erfahrung, denn so weiß ich jetzt wer meine wirklich wahren Freunde sind.

Am meisten enttäuscht bin ich über meinen Vater. Er hat mich höchsten 5x in den 7 Monaten besucht, hat nur dann angerufen wenn meine Mutter ihn drauf Aufmerksam machte das seine Tochter im Krankenhaus liegt (sie sind geschieden). Er ist ein sehr ruhiger Typ, spricht nicht über Probleme. Jetzt versucht er es gut zu machen, indem er mir Geld gibt, meine Party finanziert usw.

Gruß,
Claudia
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