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Alt 27.09.2008, 14:20
Heribert Heribert ist offline
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Standard AW: Nachbestrahlung nach totaler Prostata OP sinnvoll ???

Hallo Daniel
Zitat:
Zitat von M.Daniel Beitrag anzeigen
Oft vertreten die behandelden Ärzte unterschiedl. Meinungen.
Das verunsichert SEHR hinsichtlich Entscheidungsfindung.
D.h. bei günstigen Befunden
(kein Lymphknotenbefall, freie Schnittränder, keine Metastasen,
PSA < 0,1 ng/ml) empfehlen sie "wait and see" mit regelm. PSA Kontrolle.
Bei dem Expertengespräch nach der AUA im Mai des Jahres, wurde das Problem diskutiert. Dabei stellte sich eindeutig heraus, dass nach RPE im beschriebenen günstigen Fall der PSA-Nadir abgewartet wird, ob er sich in der 3 Tages Halbwertzeit unter die Nachweisgrenze begibt. Nur dann wird "wait and see" praktiziert. Wenn nach 9 Monaten ein langsamer Anstieg zu beobachten ist, der die 0,2ng/ml-Genze erreicht, ist ein Lokalrezidiv wahrscheinlich und die Prostataloge wird bestrahlt. Möglichst mit IMRT.
Zitat:
Weitere Ärzte hingegen berufen sich auf neue Studienergebnisse und empfehlen die standardmässige Nachbestrahlung.
Warten wäre verlorene Zeit und evtl. Heilungschancen wären hinfällig,
auch müsste man bei einem Rückfall mit einem schlechteren Heilungsverlauf rechnen !!!
Das trifft zu, wenn nach RPE das PSA nicht die Nachweisgrenze erreicht. Bei einem nur kurzfristigen PSA-Abfall, ist es überhaupt fraglich eine adjuvante Bestrahlung anzustreben, da die Wahrscheinlichkeit einer systemischen Erkrankung vorliegt.
Zitat:
ABER was ist wenn man noch inkontinent ist ???
Das kann 6-9 Monate dauern bis man "trocken" ist ?
Wartet man dann so lange mit der Bestrahlung
und wenn ja ist diese dann noch sinnvoll nach so langer Zeit ?
Wenn die idealen Verhältnisse nicht vorliegen, wird nach 8 - 12 Wochen mit der Bestrahlung begonnen, je nach Risiko mit kombinierter Androgendeprivation.
Zitat:
Ist die Therapie "in der Realität" wirkl. mit sehr starken Nebenwirkungen verbunden ??? Oder sind dies oft Einzellfälle ... ?
Mit der modernen 3D-Bestrahlung (IMRT, Protonen) haben sich die Nebenwirkungen in Organen der Randgebieten sehr stark verringert, sodass es heute sogar schon möglich ist eine zweite Bestrahlungsserie am selben Organ durchzuführen. Vor zwei Jahren noch galt das als unmöglich, genauso unmöglich, wie nach Bestrahlung noch zu operieren.
Zitat:
Gibt es hierzu Studien ?
Studien gibt es hierüber wohl noch nicht, da hat auch die Expertenrunde nach der AUA drauf hingewiesen, das hier bei den Nuklearmedizinern noch Nachholbedarf bestünde.

Herzliche Grüße
Heribert
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