Einzelnen Beitrag anzeigen
  #9  
Alt 25.05.2010, 15:26
gundilein gundilein ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 24.02.2010
Beiträge: 1
Standard AW: Wir sind so hilflos !

Liebe Antje,
ich war vor 2 Monaten in einer ähnlichen Situation wie du. Diagnose kam im Februar und man konnte nichts mehr tun, nur noch palliativ damit sie so wenig Schmerzen wie möglich hat. Die Ärzte sagten uns, meine Mama soll die restliche Zeit noch geniessen. Alles tun soweit es ihr möglich ist, Essen auf was sie Apettit hat u.u.u.! Es war ein Schock und die Welt bricht auf einmal zusammen. Wir wussten, man kann nichts mehr unternehmen und der Tod klopft an die Türe! Ich für meinen Teil habe mir dann ganz viel Zeit genommen. In der Arbeit habe ich Bescheid gesagt und sie hatten Verständnis dafür. Auch mein Mann und die Kinder.
Ich konnte noch alles fragen, was ich noch fragen wollte. Ich habe vieles über mich und meine Kindheit noch erfahren. Ich habe die Zeit intensiv genutzt und konnte sie mit einem guten Gefühl gehen lassen. Meine Mama ist am 07.05. friedlich auf der Palliativstation eingeschlafen. Sie war die ganzen 2 1/2 Monate zuhause. Während der Chemo ging es ihr ganz gut. Dann von heute auf morgen wurde es schlechter und sie kam Montags ins Krankenhaus und freitags ist sie eingeschlafen.

Ich will dir nur damit sagen, dass die Zeit jetzt mit deiner Mama sehr wertvoll ist und ich finde auch sehr wichtig. Diese Zeit kann dir niemand nehmen. Es ist schwer genug mit dem Verlust umzugehen, aber dadurch dass ich weiß, dass wir noch eine sehr schöne Zeit hatten und ich noch soviel fragen konnte, macht es ein wenig erträglicher. Unsere Familie ist noch enger zusammengerückt. Und für meinen Vater war und ist das eine sehr wichtige Zeit im Moment.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

Gruß
gundilein
Mit Zitat antworten