Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 05.04.2008, 00:27
Benutzerbild von destiny68
destiny68 destiny68 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.09.2006
Ort: Voreifel
Beiträge: 199
Standard AW: Wäre sehr dankbar um einige Inputs!

Hallo she7,

es tut mir leid, dass es auch Deine Mama getroffen hat
Hier ins Forum kommt halt leider niemand gerne. Aber Du wurdest ja schon nett begrüßt hier

Eine solche Diagnose ist immer der totale Horror und jeder hier kann nachempfinden, wie es Euch geht.

Du schreibst, dass Du Dir Sorgen machst, weil nicht direkt mit der Chemo begonnen wird. Das ist nur zu verständlich. Aber ich denke es ist wirklich so, dass es erstmal vorrangig für die Behandlung ist, alle notwendigen Informationen zusammen zu tragen.

Meine Mama hatte ebenfalls LK - und zwar den Kleinzeller. Aufgefallen ist das aber erst dadurch, dass sie auf einmal sehr vergesslich, ja teilweise gerade durcheinander war. Sie hatte stark abgenommen und irgendwann hing ihr Mundwinkel etwas nach unten. Wir vermuteten einen leichten Schlaganfall, aber es wurde dann ein angeblicher Tumor im Gehirn gefunden. Erst nach der OP stellte sich heraus, dass es eine Metastase war. Anschließend wurde natürlich nach dem Primärtumor und weiteren Metas gesucht. Nach ein paar Tagen stand fest, dass es wohl LK sein muss mit weiteren Metas.

Ich bin damals fast wahnsinnig geworden, weil mir das alles viel zu langsam ging, bis mit der Behandlung angefangen wurde. Aber ich Nachhinein betrachtet denke ich schon, dass die Ärzte gar nicht anders konnten. Bis nämlich der Bericht der histologischen Untersuchung da war, dauerte es eine ganze Weile und erst dann können die Ärzte wirklich die richtige Therapie festlegen. Meine Mama bekam damals auch nach der Kopf-OP eine Ganzkopfbestrahlung, die sie auch gut vertragen hat. Vermutlich wäre eine Bestrahlung mit gleichzeitiger Chemo auch viel zu viel gewesen direkt nach einer solchen OP.

Ich hab jetzt extra ein bisschen ausgeholt damit Du siehst, dass dieses Warten zwar unheimlich nervenaufreibend, aber manchmal auch vermutlich wichtig ist.

Meine Mama wollte übrigens auch gar nicht so genau wissen, was los ist oder wie es um sie steht. Ich hab mich tagelang im Netz informiert und meine Ma hatte auch nichts dagegen, dass ich alle Berichte bekam. Aber ich denke, man muss akzeptieren, wenn der Betroffene selbst nicht alles wissen möchte. Jeder hat seine eigene Art mit einer solchen Diagnose umzugehen und ich denke, es gibt hier kein richtig oder falsch. Vielleicht kannst Du Deiner Mama signalsieren, dass Du immer für sie da bist, falls sie reden möchte. Dann kann sie selbst die Zeit bestimmen, wenn ihr danach ist oder eben auch einfach nur ihren Weg gehen.

Ich drücke Euch jedenfalls die Daumen, dass Ihr bald eine auf Deine Mama zugeschnittene Therapie angehen könnt und Deine Ma sie auch gut verträgt. Und natürlich dafür, dass sie optimal anschlägt.

Lieben Gruß
Helga
Mit Zitat antworten