Einzelnen Beitrag anzeigen
  #18  
Alt 15.04.2007, 21:16
Ladina Ladina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.06.2004
Ort: Ostschweiz
Beiträge: 868
Lächeln AW: Buchtipps zum Thema Kehlkopfkrebs

ERLEBNISSE VON UND MIT KEHLKOPFLOSEN MENSCHEN
***********************************************

Titel: Drachen der Angst übersteigen
Untertitel: Geschichten von Kranken, die das gewagt haben. Erlebt und erzählt von einem Sozialarbeiter der Universitätsklinik Mainz
Autor: Jochen Herlt
Verlag : Iatros, Oktober 2005
ISBN : 978-3-937439-11-2 , Paperback, 104 Seiten

Preisinfo* : 10,00 Eur[D] / 10,30 Eur[A] / sFr. 19.60

Erhältlich im Buchhandel oder bei:

http://www.amazon.de/Drachen-%C3%BCb...6660946&sr=1-1

*Der gesamte Erlös aus dem Verkauf dieses Buches unterstützt den Bezirksverein der Kehlkopflosen Rhein-Nahe-Pfalz e.V., Mainz


Verlagstext:

Krisen gehören zum Leben, aber Krisen machen Angst. Die Angst kann bei schweren Erkrankungen riesengroß sein, bedrohlich wie ein Drachen.
Die Geschichten dieses kleinen Buches erzählen von Menschen, die bei schwerer Erkrankung zu-erst wie gelähmt vor diesem Drachen standen, dann aber den Mut fanden, den Drachen zu übersteigen.
Dabei erhielten sie Unterstützung durch die psychosoziale Beratung eines Sozialarbeiters, der sechzehn Jahre in der Universitätsklinik Mainz ge-arbeitet hat.
Er hat die Geschichten der Betroffenen unmittelbar nach seiner Begegnung mit diesen aufgeschrieben. Alle Geschichten geben authentisch Erlebtes wieder.
-------------------------------------------------------------------------------------
"In einem Buch von Anthony de Mello habe ich folgende Geschichte vom Zauberer und dem Drachen gefunden:

In China gab es einst einen riesigen Drachen, der von Dorf zu Dorf kroch und wahllos Vieh, Hunde, Küken und Kinder tötete. Also wandten sich die Dorfbewohner an einen Zauberer, der ihnen in der Not helfen sollte. Der Zauberer sagte: "Ich kann den Drachen nicht selbst erschlagen, denn obwohl ich ein Hexenmeister bin, habe ich doch zu große Angst. Aber ich werde den Mann für euch finden, der es tun wird."
Bei diesen Worten verwandelte er sich in einen Drachen und legte sich auf einer Brücke auf die Lauer, so dass jeder, der nicht wusste, dass es der Zauberer war, Angst hatte, vorbei zu gehen. Eines Tages kam jedoch ein Reisender zu der Brücke, stieg ruhig über den Drachen hinweg und ging weiter.
Der Zauberer nahm sofort wieder menschliche Gestalt an und rief dem Mann zu: "Komm zurück, mein Freund. Wochenlang habe ich hier auf dich gewartet."

Angst liegt nie in den Dingen selbst, sondern darin, wie man sie betrachtet."

In meinen Beratungsgesprächen als Sozialarbeiter mit schwer kranken Menschen hatte ich eine ähnliche Rolle wie der Zauberer. Ich wusste: "Du kannst den Drachen Krebs, MS oder wie immer er heißen mag, nicht erschlagen. Aber du kannst denen, die davor stehen, helfen, ihren Drachen zu übersteigen."
Es ging mir zuerst darum, Patienten und ihre Angehrigen zu ermutigen, die vom Drachen ausgelösten lähmenden Ängste nicht zu verdrängen, sondern zu betrachten. Dabei fanden sie ihre Sprache wieder, getrauten sich, das Wort "Krebs" in den Mund zu nehmen. Einen Feind beim Namen zu nennen, bedeutet ja, Macht über ihn zu gewinnen.

In diesem wachsenden Selbstvertrauen lernten sie, die oft ge-sichtslosen Ängste genauer anzuschauen, z. B. bei Kehlkopfkrebs die Angst, nicht mehr sprechen zu können. Bei dieser Betrachtung lenkte ich ihren Blick auch auf ihre persönlichen Stärken: ihre Kraft, ihre Lebenserfahrung, ihr Vertrauen, ihren Glauben, ihren Mut, ihre Hoffnung, ihre Familie, ihre Freunde usw.
Gleichzeitig informierte ich sie über medizinische, berufliche, soziale und finanzielle Hilfen sowie über Selbsthilfegruppen, damit sie das Gefühl bekamen, mit ihrem Problem nicht allein zu stehen.
Das Beratungsziel war erreicht, wenn sich der Kranke nach dem Gespräch sagen konnte: "Das schaffe ich!"


Alle Geschichten sind erlebte Geschichten. Sie wurden unmittelbar nach der Begegnung mit Betroffenen aufgeschrieben und geben authentisch Erlebtes wieder.
Dabei richtet sich das Interesse beim Leser sicherlich auf die entscheidende Frage:
Wird dieser Mensch den Drachen übersteigen?
Was tut er, wenn er seiner Angst in die Augen schauen muss?
Bekommt er dabei Unterstützung?
Wie wird er sein Leben trotz der Krankheit meistern?

1978 erkrankte Bernhard Häring schwer an Kehlkopfkrebs, so daß er nach mehreren operativen Eingriffen das Sprechen neu lernen mußte. Obwohl er nur noch mühsam und flüsternd reden konnte, setzte er dennoch seine Tätigkeit in der Wissenschaft wie in der kirchlichen Öffentlichkeit mit dem bisherigen Engagement fort.

AUFZEICHNUNGEN EINES BETROFFENEN SEELSORGERS
***********************************************

Titel: Ich habe deine Tränen gesehen
Untertitel: Trostbuch für Kranke und ihre Wegbegleiter
Autor: Bernhard Häring
Verlag: Herder, 1998
ISBN 3-451-26684-9, Paperback, 112 Seiten

Leider im Buchhandel vergriffen, Suchen via www.eurobuch.com

http://www.dioezese-linz.at/pfarren/...3%BCcherei.asp

http://www.hospizverein-landshut.de/buecher.htm

Verlagstext:
Hier spricht Bernhard Häring nicht als der große Theologe, sondern als Mensch und Christ, der selber im Leid die Grenze des Lebens erfahren hat: "Ich begebe mich auf den Weg der narrativen Annäherung und wage es, von meinem Umgang mit Krankheit zu erzählen, nicht weil ich meine, darin Vorbild zu sein, sondern vielmehr in der Erwartung, dass der Leser sich auf weiten Strecken selbst wiedererkennt." Dabei geht er vor allem der einen Frage nach: Welche Rolle spielt der Glaube in dunklen Phasen meines Lebens?
Die Erfahrungen, die er selbst mit und während seiner Kehlkopfkrebs-Erkrankung machte, fliessen in diese Aufzeichungen hinein, spenden Trost und machen Hoffnung.

Bernhard Häring starb im Jahr 1998, 20 Jahre nach der Krebserkrankung an Altersschwäche.

Geändert von gitti2002 (09.05.2023 um 02:29 Uhr)