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Alt 30.08.2004, 21:35
Gast
 
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Standard Seit Jahren nur noch Angst !!!

Hallo Alexandra,

Du bist bestimmt traurig wegen deinem Opa und keiner kann Dir die Trauer absprechen. Aber ich denke was Dich wirklich beeinträchtig sind Ängste. Versuche, Dich nicht so sehr unter Druck zu setzen: von der Angst vor Krebs bekommst Du diese Krankheit bestimmt nicht. Es mag sein (keine Ahnung ob das erwiesen ist???) dass eine "negative" oder ängstliche Lebenseinstellung irgendwie so auf den Organismus wirkt dass es bestimmte Krankheiten begünstigt. Aber die Aussage die Du da widergibst halte ich auf jeden Fall für grob vereinfachend und bestimmt nicht hilfreich, denn dadurch setzt Du Dich ja wieder unter Drucke, am Ende (wenn es das Schicksal so wollte...) wärest Du dann ja auch noch "selbst schuld"... Nein, so funktioniert das bestimmt nicht!

Wie gesagt, mit Ängsten kenne ich mich aus... heute hatte ich meine erste Darmspiegelung, wegen des evtl. familiären Risikos. Was meinst Du wie ich mich da vorher verrückt gemacht hatte, denn mein Vater ist aus seiner OP ja auch nicht mehr richtig erwacht. Natürlich wusste ich dass man seine schwere Erkrankung und die schwere OP nicht mit so einer Untersuchung vergleichen kann aber ich hatte solche Angst vor der Narkose und davor (so wie er) nicht mehr zu erwachen bzw. mich in einem nicht enden wollenden Alptraum auf der Intensiv wieder zu finden.... Es war nicht realistisch aber die Angst hatte mich trotzdem umklammert. Und dennoch habe ich es gemacht, mich der Angst gestellt. Ich gehe auch wenn mich die Panik packt zum Arzt, meine Gyn verdreht schon fast genervt die Augen wenn sie mich sieht - mag sie mich für hysterisch halten aber manchmal kann ich nicht anders. Trotzdem versuche ich die Ängste zu bewältigen, so dass sie nicht derart überhand nehmen dass mein Leben davon beeinträchtig wird. Aber es ist schon viel besser geworden, die Ängste nehmen sehr viel weniger Raum in meinem Leben ein. Eine Zeitland hatte ich vor so vielen Dingen Angst - das würde hier den Rahmen sprengen und gehört auch nicht hierher. Was ich nur sagen will: mir hilft es wenn ich mich meinen Ängsten stelle und auch mal versuche sie rational zu sehen, wenn ich mal überlege WIE wahrscheinlich dass eigentlich ist was ich mir da ausmale, das bringt mich dann auch mal wieder auf den Boden zurück. Man muss auch seine Ängste mal loslassen können. Hört sich jetzt für Dich vielleicht zu einfach an, ich habe es ja auch nicht allein geschafft (und es überfällt mich immer noch - aber es ist eben nicht mehr so überwältigend).

Ich mache eine Verhaltenstherapie - welche Therapien hast Du denn gemacht?

A Propos Büchertipp: lies doch mal wenn Du magst "Dienstags bei Morrie" von Mitch Albom. Das hat mir viel von meinen Ängsten genommen.

Kerstin
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