Hallo Ihr Lieben,
bin seit soeben neu hier im Forum und habe mich lange gescheut, solche Foren anzuschauen, aus Angst, dass mich Beiträge "runterziehen" könnten.
Ich bin zwar "schon" 26, habe die Diagnose Brustkrebs jedoch mit 24 bekommen. Grösse 1,3 cm, invasiv-ductal, ER 12, PR 12. Meine Frauenärztin hat ihn leider lange nicht erkannt, obwohl ich ihn bereits getastet hatte. "Sie sind doch noch sooo jung, bla, bla, bla...) Ich hasse dieses Geschwätz bezüglich des jungen Alters. Man braucht sich doch hier bloss mal umschauen, wie alt wir hier alle sind und was wir schon durchmachen mussten.
Es folgte eine brusterhaltende OP, 6x Chemo (3xFEC, 3xTaxothere) - mein Mann rasierte mir meine langen Haare ab, Port-OP (bei der ich einen anaphylaktischen Schock auf das Betäubungsmittel hatte) und 3 Wochen nach Beendigung der Chemo noch eine prophylaktische Mastektomie, bei der das komplette Brustgewebe entfernt wurde und stattdessen Silikon-Implantate eingesetzt wurden.
Habe die Chemo leider sehr, sehr schlecht vertragen, sodass ich nach der 4. Chemo keine Kraft mehr hatte für weitere Male. Mein Mann konnte mich zum Glück noch einmal motivieren und ich habe die 6x durchgezogen.
Habe hier im Forum schon von Mädels gelesen, die 17x Chemo hatten. Ganz ehrlich: Hut ab!!!!!! Super, super durchgehalten!!
Mein Papa ist im gleichen Jahr noch an einer anderen Krebsart gestorben und bei meiner nächstgrösseren Schwester hatten die Ärzte drei Monate vor mir Brustkrebs festgestellt.
Ich versuche, mich nicht mit Rezidivgedanken verrückt zu machen, muss aber zugeben, dass ich jeden Tag dran denke. Das kann ich leider nicht ausschalten. Aber glücklicherweise sind nun knapp zwei Jahre vergangen und es ist bisher alles "gut". Naja, so "gut" wie es eben sein kann als Brustkrebspatientin.
Ich schicke Euch jungen Kämpferinnen ganz viel Mut und die Kraft weiterzumachen, auch wenn es einem manchmal ausweglos erscheint.
Liebe Grüße,
Inga
