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Alt 22.08.2012, 21:03
Larimari Larimari ist offline
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Standard AW: Profil: Angehörige stellen sich vor...

Hallo!

Ich hab mich zwar schon mal im Unterforum Lungenkrebs vorgestellt. Ich mach's hier aber nochmal.

Ich bin die Mari, 33, und mein Vater hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Metastasen im Kopf. Wir haben die Diagnose seit gestern. Naja, das mit den Metastasen hat man heute hinterhergeschoben. Gestern hieß es noch, es seien keine Metastasen da.

Mein Dad ist 74 und hat seit seinem 23. Lebensjahr stark geraucht. Er sagt, er haette mal fünf Jahre nicht geraucht, aber von den möglichen zeugen ist keiner mehr am Leben.

Ach ja, der therapievorschlag ist Chemo und Bestrahlung kombiniert. Wobei sich morgen im mrt das Ausmaß der Metastasen sehen lassen wird, und sie dann entscheiden, ob der Kopf mit bestrahlt wird oder nicht.

Ich verzweifle an der ganzen Geschichte. Meistens gebe ich mich kämpferisch, und möchte am liebsten jeden, der mir einen mitleidgen Blick - den deute ich immer als: arme Sau, für deinen Dad gibt's eh keine Rettung nur einen langen und elenden Tod - zuwirft, verhauen. Ich meine, ich bin mir dessen bewusst, dass die Heilungschancen gering sind. Das einzige, was ich mir wünsche, ist noch möglichst viel gute Zeit. Und möglichst wenig Leiden. Ist das vermessen?

Auf der anderen Seite fürchte ich mich wie, ach, ich kann's gar nicht beschreiben...

Mein Bruder ist ein Pflegefall, er wird jetzt wahrscheinlich ins Heim müssen, falls wir keine Pflegekraft finden, weil meine Mom und mein Dad sich nicht mehr um ihn kümmern können. Und ich muss Vollzeit arbeiten, und kann die Pflege nicht übernehmen. Es bröckelt also wirklich alles gerade auseinander.

Ich habe viel in diesem Forum gelesen, und jedes Schicksal hat mich berührt. Ich hab viel geweint, um die Schicksale der anderen, und auch um meinen Dad, meine Mom, meine Bruder und mich... Es tut gut, so weinen zu können...
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