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Alt 26.09.2009, 00:21
ClaudiaF ClaudiaF ist offline
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Registriert seit: 21.11.2008
Beiträge: 398
Standard AW: Euere Meinung dazu

Hallo Tine,

ich habe mir jetzt mehrmals Deinen Beitrag durch gelesen und überlegt, ob ich Dir schreiben soll oder nicht. Wie Du siehst, ich melde mich bei Dir ;-)

Verständlich ist für mich Deine ganze Siutuation schon, die Deines Mannes aber auch, habe ich doch fast das gleiche Problem als Zweibeiner hier sitzen.

Ich interpretiere das ganze so: Es ist für mich klar, daß es DEINE Mama ist und Du selbstverständlich sehr an hier hängst und auch Angst hast, sie zu verlieren. Für Deinen Mann ist es aber "nur" die Schwiegermutter und wenn ich ehrlich bin, würde es mir auch nahe gehen, wenn meiner Schwiemama etwas passieren würde, aber es wäre mir nicht so schlimm, wie wenn es meine Mama wäre. Nicht das einem dann die person egal wäre, sondern eben nur, daß es nicht das leibliche Blut ist, sondern nur ein angeheiratetes. Oje, ist das wieder ausgedrückt, aber meine Schwiemama sagte einmal zu mir: Blut ist dicker als Wasser......

Als die Diagnose bei meiner Mama kam, war ich auch am Boden zerstört und wollte mit meinem Mann über meine Sorgen und Ängste sprechen. Dabei merkte ich, daß er zwar eigentlich mir helfen wollte, aber mit der Situation nicht klar kam. Zum Schluss sass er mit meinem Sohn zusammen vor der Playstation und spielte........

Ich denke einfach, Männer haben es nicht so mit Gefühlen und auch Angst, sich mit den Gefühlen auseinander setzen zu müssen. Sie sind einfach überfordert.

Dein Mann hat Deine Mama auch lieb und bestimmt Angst um sie. Er versucht sich eben anders abzulenken. Die ganze Situation bei Euch zu hause ist auch für ihn nicht leicht. Wir Frauen reden und denken mit dem Herzen, können über unsere Gefühle reden und erwarten, daß unser Gegenüber das auch kann.

Zwar sind nicht alle Männer so, aber ich wette die meisten, mein Exemplar von Mann gehört auch dazu und wenn ich ehrlich bin, mein Papa auch.

Wenn meine Mama über Ängste mit meinem Papa reden möchte, dann klappt er die Ohren zu und will nichts hören. Ich weiss, das ist falsch, aber er kann mit der Situation nicht umgehen, dabei liebt er meine Mama über alles.

Ich hoffe ich konnte Dir meine Sichtweise etwas verständlich rüber bringen.

Sag Deinem Mann doch einfach, daß es Dir bereits weiter helfen würde, wen er Dich einfach nur still in den Arm nimmt und drückt. So kann er Dir zeigen, daß er Dich versteht und für Dich da ist.

Knuddel Dich mal ganz feste:

Claudia
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Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<:
19.11.2008 Verdacht auf BSDK
27.11.2008 Whipple OP T3N1M0R1
30.12.2008 Portzugang
19.01.2009 Anfang Chemo 5FU/24Std/7Tage
03.07.2009 Ende der Chemo
08.01.2010 3 fache Wirbelkörperfraktur OP
19.03.2010 Metas in Leber, Lunge und Bauchfell gesichtet
05/2010 Man gab meiner Mum noch eine Lebenserwartung von 1 Woche
08/2010 Wir kämpfen immer noch!
07.09.2010 Gehofft, gekämpft und doch verloren

Geändert von ClaudiaF (26.09.2009 um 00:26 Uhr)
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