Einzelnen Beitrag anzeigen
  #67  
Alt 25.08.2012, 21:57
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.04.2009
Beiträge: 2.243
Standard AW: Vater lebt seit 2 Jahren mit BDSK, nun Wipple OP in München ("2. Versuch")

Liebe Steffi,

als Du von den Komplikationen Deines Vaters nach seiner Operation geschrieben hast, gingen mir die Zeilen lange nicht aus dem Sinn, auch am vorigen Sonnabend dachte ich oft an Euch.

Es ist leider so, dass es öfters nach solchen großen Operationen zu Komplikationen kommt, eine problematische Seite sind z.B. die vielen Nähte, die da angelegt werden müssen, um z.b. die Enden von Dünn-oder Dickdarm wieder aneinander zu fügen.
Man hat eine Menge getan, um die Infektion aus dem Bauch Deines Vaters zu bekommen, dazu gehört das mehrmalige Spülen mit antibiotischer Flüssigkeit.
Nicht immer ist die Ursache vom Fieber oder den erhöhten Entzündungswerten zu finden, so dass man den Bauch eröffnet, um nach der Ursache zu schauen.

Zitat:
Mein Papa ist schon sehr geschwächt von dem ganzen, gestern sah er sehr traurig und müde aus. Zeitweise hat er gegen Schlauch in Hals angekämpft, wollte ihn wohl rausmachen, zog an seinen Handfesseln (Hände sind zum eigenen Schutz festgemacht).
Um jemanden nach längerer Zeit am Beatmungsgerät (welches die Atmung fast vollständig oder komplett übernimmt) wieder von diesem zu entwöhnen, ist es erforderlich, die Menge der Schmerz-und Beruhigungsmittel zu reduzieren. Dabei kommt es dazu, dass sich der Patient gegen den Schlauch im Hals wehrt, da der Husten-und Schluckreflex wieder eingesetzt hat.
Die sieht alles sehr bedrohlich aus,wenn man danebensteht.

Leider haben auch viele Patienten, die über einen längeren Zeitraum beatmet werden, mit einer Lungenentzündung zu kämpfen, sie bekommen dagegen hochdosiert Antibiotika.

Zitat:
Operiert hat bei Wipple OP Prof. Dr. Jauch, nicht Frau Bruns. Grund dafür sei, dass Frau Bruns demnächst nach Magedeburg wechseln würde. Hmm, naja, Grund leuchtet nicht ein, aber okay. Blöd war eben das mein Vater davon erst einen Tag vor Op erfuhr.
Bis auf einige standardisierte Schritte bei den Operationen, geht jeder Chirurg etwas anders dabei vor, dies kann man mit einer Handschrift vergleichen. Deshalb hat man auch aus haftungsrechtlichen Gründen die Ärztin,welche nach Magdeburg wechselt, nicht operieren lassen.

Liebe Steffi, ich hoffe, dass sich Dein Vati inzwischen weiter stabilisieren konnte. Bitte schreibe weiter über ihn.

Alles Gute,

Elisabethh.
Mit Zitat antworten