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Alt 24.06.2017, 02:18
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
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Standard AW: völlig verzweifelt, suche Rat

Hallo Sos83,

Zitat:
Wie schaffen andere es damit umzugehen und nicht daran zu zerbrechen.
Vielleicht, indem sie sich klarmachen, daß i.d.R. Krebs-Betroffene "zerbrechen" können.
Weil nämlich nur die regelrecht von einem Krebs "aufgefressen" werden können.
Glücklicherweise meistens aber auch nur vielleicht.

Damit will ich keineswegs das "Mitleiden" Angehöriger von Krebskranken "verniedlichen".
Denn diese können je nachdem, wie sie "gestrickt" sind, evtl. sogar noch mehr (psychisch) unter einem Krebs eines Angehörigen leiden als er selbst.

Unbestreitbare Tatsache ist und bleibt aber dennoch, daß die Angehörigen i.d.R. den Krebs eines Angehörigen überleben.

Versuch bitte, Dir das klarzumachen, damit Du mit Situation besser zurecht kommst.

Zitat:
Ich habe furchtbare Angst um meine Mum. Kann nicht essen, schlafen, mich auf nichts freuen oder konzentrieren. Bin vollkommen verzweifelt.

Neune mum geht es psychisch sehr schlecht, habe das Gefühl sie hat sich aufgegeben.
Wie sieht es mit Deiner Mutter aus?
Hat sie Dir definitiv gesagt, sie habe sich aufgegeben?
Hast Du sie danach überhaupt gefragt?
Und Dich selbst gefragt, wie Du Deiner Mutter am besten helfen kannst?

Deine Angst ist verständlich.
Sprich bitte mit Deiner Mutter darüber.
Und auch über ihre Ängste.
Vielleicht kann Dir dabei klar werden, welche "Wertigkeit" die jeweiligen Ängste haben.

Zitat:
3 Tage später OP, Tumor war auch in der Wange.
Befund T2, Lymphknoten waren lt Utraschall in Ordnung. Tumor vollständig entfernt.
Der Arzt rat jedoch eine zweite OP zur entfernung der Halslymphknoten einseitig. Meinte mit dem Befund hat sie zu 95 Prozent keine Metastasen , aber das Restrisiko muss ausgeschlossen werden.
Jetzt 3 Wochen später steht die Entfernung der Lymphknoten an. Angeblich eine schwere op mit mindestens 3 Stunden dauer.
Heute bei der op Besprechung wurde nochmal ein Ultraschall der Lymphknoten gemacht und die Ärztin hat gesagt es ist nicht in Ordnung. Sie sieht etwas auffälliges und konnte oder wollte nicht sagen was.
Du sprichst hier einmal von einem Arzt und dann von einer Ärztin.
Sollen wir raten, wer hier nun verbindliche Aussagen macht?

Was der Arzt sagte, klingt m.E. logisch.
Nämlich auf "Nummer sicher" zu gehen.

Was Du von der Ärztin berichtest, würde mich veranlassen, ihr klipp und klar zu sagen:
So nicht!
Sie ist nämlich dazu verpflichtet, ihren Patienten auch ganz genau zu sagen, was Auffälliges sie gesehen hat.

Das ist ihr Job und dafür wird sie auch bezahlt!
Als Spezialistin, die auch "rauslassen" muß, was Sache ist.
Wie sollten denn sonst Patienten entscheiden können, welchen Handlungsalternativen sie zustimmen??

Denn immer noch ist ja so, daß der Patient darüber entscheidet, was er bereit ist, zu tun bzw. an sich verrichten zu lassen.
Wenn das seitens der Ärzte nicht überzeugend ist, kann man auch eine Zweitmeinung dazu einholen.

Vage oder gar keine definitive Aussage einer Ärztin nützen einem Patienten herzlich wenig.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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