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Alt 17.02.2014, 23:06
Suewal Suewal ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

Zitat:
Zitat von urbs123 Beitrag anzeigen
Ja ich bin keine Krebskämpferin, bitte seid mir nicht böse, ich wurde im juni2013 3 Mal operiert und war 10 Tage intensiv, es hat mich keiner gefragt ob ich das will. Es gab eine Nacht, da wäre ich fast gestorben. Und in der willenlosen Phase der Chemo dachte ich mir oft es wäre so leicht gewesen.

Wärend der chemo kam ich mir vor wie eine arme Büßerin, ich habe trotzdem gekämpft aber nicht gegen die krankheit, sondern gegen Spitalsstrukturen, wollte immer möglichst schnell nach Hause. Zu Hause habe ich auch nicht gekämpft, ich war nur da, für meine Kinder so gut es ging.

Im Moment sind einmal keine Anzeichen für den krebs da. Das ist nicht mein Verdienst. das Chemogift hat seine Arbeit getan. Ich habe nur erduldet.

Da ich vermutlich noch bauchfellmetastasen habe, die nur nicht sichtbar sind, wird die Krankheit wieder kommen. Was soll ich da kämpfen???? Ok ich mache Bewegung, (soll gut sein) Avastin alle 3 Wochen, (soll auch gut sein), aber das ist kein kampf.

Und bitte es ist wurscht was ich denke oder andere denken, wenn die Krankheit wieder kommt ist sie da. Bis dahin weine ich , habe Angst, lache ich , flirte mit meinem Freund, verusuche zu leben trotz Krankheit. So und jetzt muss ich mit meinem sohn englisch lernen.


Liebe Urbs,

mit dem Sohn englisch lernen und mit deinem Freund flirten - das ist schon ein Teil deines Kampfes. Genau darin besteht für mich das Kämpfen: aus jedem Tag das an Normalität herausholen, was eben geht. Mal mehr mal weniger. Was bitte soll das sonst sein ausser kämpfen???? Habe gesehen, du bist auch im Ö-Forum. Tja, gegen die KH Strukturen kämpfen empfinde ich im nachhinein als recht sinnlos, schade um die Kraft und Zeit - also wenns wieder soweit ist, Augen zu und durch. Und sonst: mach alles, was dein Zustand erlaubt und dir guttut. Und wenn es keine Bewegung ist - auch recht, dann mach was anderes. Hauptsache es verursacht ein gutes Gefühl. Ach ja, und das Gefühl in den Fingerkuppen kommt wieder.......bei mir hat es mehr als 6 Monate gedauert, aber es kam.......ich bin auch erst 40 und fühl mich doch ein wenig jung für meine ständigen Dates mit dem Sensenmann (ein paarmal war es schon ganz knapp), aber zum Selbstbemitleiden, seien wir doch mal ganz ehrlich zu uns, haben wir einfach keine Lebenszeit mehr übrig!

Und hast du nicht erwähnt, du bis Lehrerin - ist doch super, dich hätte der Krebs auch in einem schlimmeren Umfeld treffen können....

Schick dir mal viele positive Gedanken zur freien Entnahme, wenn du sie nicht willst, dann schick sie mir doch bitte zurück .

lg
Sylvia
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