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Alt 08.02.2008, 20:48
Silke76 Silke76 ist offline
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Standard Hallo, Speiseröhrenkrebs mit Fernmetastasen.......bräuchte bitte Rat

Hallo zusammen,

ich habe mich gerade angemeldet und möchte mich kurz vorstellen (habe kein Forum für "Vorstellungen" gefunden)! Mein Name ist Silke, habe zwei Kinder 14 Monate und 4 Jahre und bin verheiratet. Der Onkel meines Mannes hat die Diagnose "Speiseröhrenkrebs" im Mai 2007 bekommen. Tut mir leid, wenn ich etwas unbeholfen schreibe, aber in mir kreisen momentan so viele Gedanken, daß ich sie gar nicht alle zu Papier bringen kann wie ich gerne wollte. Gleichzeitig wurde ein Tumor an der rechten Niere entdeckt. Die Niere wurde sofort entfernt. Dann begann nach langem hin und her, weil er auf der Lunge ne Entzündung hatte die Chemotherapie. Er bekam den Port (wegen den dünnen Venen war der Eingriff sehr schwierig) und die 5FU Pumpe. Zusätzlich noch eine künstliche Ernährung über den Port. Da er keinen anderen an sich ran läßt außer mich (er wohnt mit im Vorderhaus mit Schwiegereltern) und wir eine Art "Vater-Tochter" Verbindung haben, mache ich die ganzen Gänge zu Ärzten, Chemo, Bestrahlungen und die Pflege. Ich bin wirklich "immer" mit dabei. Laut Ärzten ist der Tumor an der Speiseröhre im November zum Stillstand gekommen. Es ging ihm auch fast 2 Monate sehr gut. Er konnte/mußte wieder essen, da der Port wegen Verdacht auch Portsepsis entfernt wurde. Im Januar 2008 war er im KH zur Speiseröhrendehnung, weil angeblich durch die Bestrahlung ne Schwellung aufgetreten ist. Danach konnte er auch wieder kleinere Sachen essen. Ansonsten lebt er von der Trinknahrung.
So, letzte Woche wurden Metastasen in der Lunge und in der Hüfte (er hat Schmerzen) festgestellt und sofort alles für eine erneute Chemo und Bestrahlung eingeleitet. Uns traf die Nachricht wie wenn uns jemand beim Aufstieg des Berges einen Knübel zwischen die Füße wirft und wir wieder runter rollen. Er hat mich angesehen, als soll ich entscheiden, ob er weitermachen soll oder nicht. Wie beim ersten Mal hab ich ihm gesagt, daß ich den Weg wieder mit ihm gehen werden und da bin.
Am 06.02.08 hat der 1.Zyklus begonnen. Er hing 6 Stunden an der Chemo dann gings gleich zum Bestrahlen. Zusätzlich muß er noch Chemotabletten einnehmen. Morgen und Abends 2 Stück.
Seit dem geht es ihm schlecht. Er liegt im Bett, will nicht aufstehen und grollt vor sich hin. Ich kann ihn ja verstehen. Aber ich habe solche Angst, daß er aufgibt. Heute Vormittag bin ich vor der Bestrahlung mit ihm in die Onkologische Praxis, weil ich den Verdacht hatte, daß die Blutwerte nicht stimmen und er evtl. eine Bluttransfusion braucht. Dieser Verdacht hat sich nicht bestätigt. Mir wurde nahegelegt, daß ich ihn mit viel Reden usw. wieder aus seinem psychischen Loch (wird von den Ärzten vermutet) raushole. Klasse, aber wie??? Ich hab doch momentan selber kaum Kraft. Mir tut es so weh, wenn ich ihn leiden sehe. Wie soll ich ihm Kraft geben, wenn meine eigene momentan am Ende ist? Jeder in der Familie ist irgendwie für sich mit den Gedanken. Ich kann mich nicht mit ihnen austauschen. Mir kommt es momentan so vor, als müßte ich einfach nur "funktionieren"! Ich frage mich, ob es sich dieses Leiden, daß Rico momentan durch macht lohnt?? Hat er auch mit Metastasen noch Chancen???

Ich höre für heute mal das schreiben auf. Fragen hätte ich noch ganz viele, aber mein Kopf ist gerade so voll, daß ich einfach nicht weiß, wie ich es niederschreiben soll. Tut mir leid.

Vielleicht kann mir ja jemand ein paar Tips geben, wie ich mich weiterhin verhalten soll. Oder vielleicht was ich auf keinen Fall machen soll.

Wäre euch wirklich sehr dankbar.



(Zusätzlich ist auch noch mein Schwiegervater seit 3 Wochen im KH. Hat PEG Sonde, weil er auch nicht schlucken kann. Hat ein Geschwulst zwischen Wirbelsäule und Speiseröhre, die ihm im Bereich des Kehlkopfes die Speiseröhre zu drückt. Da er 1998 Mundbodenkrebs hatte, vermutet man eine Vernarbung durch die damalige Bestrahlung. Doch bis jetzt haben sie es nicht geschafft vernünftiges Gewebe für eine Biopsie zu entnehmen. Am Montag wird eine CT-Punktierung gemacht. Wir hoffen, daß es wirklich "nur" eine Vernarbung ist und kein Krebs, denn operieren können sie dort nicht. Ist es eine Vernarbung wird er immer eine PEG Sonde haben und die Speiseröhre muß dann regelmäßig gedehnt werden. Pflege übernehme wiederum ich.


So jetzt ist aber Schluß. Danke fürs lesen.


Viele Grüße Silke
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