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Alt 16.05.2008, 23:00
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Cut-Yoah Cut-Yoah ist offline
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Standard AW: meine mama hat eierstock krebs.bitte hilft mir!

hallo martyna,

auch ich begrüße dich hier, auch wenn man sich lieber an anderen Orten bzw. auf anderen Wege begrüßt!

Ich weiss nicht ob du im Forum ein wenig rum gelesen hast denn ich habe auch schön des öfteren meine Erfahrungen bzw. Story nierdergeschrieben. Ich versuche dies nochmal in Kurzform zu verfassen.

Ich bin 22 Jahre alt und habe seit meiner Geburt nur meine Mama und sonst keinen weiter (abgesehen von Tanten, Oma usw.) und wir haben in diesen 22 Jahren eine sehr innige Mutter-Tochter....nein eher eine Busenfreundschaft zwischen Mutter und Tochter aufgebaut, haben sehr viele Höhen und Tiefen zusammen durchstanden, ich habe sie in jungen Jahren unterstützen können und bis heute hilft sie mir an allen Ecken und Kanten. Der 25.03.2008 war der Tag der unser Leben komplett veränderte. Mit dem Gedanken das sie ein Hinterwandmyom (also etwas gutartiges) hat haben wir uns abends am 24.03 mit einer dicken Umarmung getrennt und uns auf den nächsten Tag um 20.00 gefreut, da wir dann telefonieren wollten. Am 25.03. wurde sie dann gegen 10.00 in den OP geholt. Am Abend rief mich meine Patentante an das sie mit dem Krankenhaus telefoniert hatte und sagte mir das meine Mama noch auf der Intensiv liegt, nun gut ich dahcte das ist halt so nach einer OP, aber als ich am nächsten Tag ein Anruf aus dem Krankenhaus erhielt (Von der Intensiv) das sich meine Mama wünscht das ich sie besuchen kommen wurd emir etwas anderes.....leider hatte sich unsere Hoffnung auf das Myom in einer 5-stündigen OP in Luft aufgelöst und wendete sich zum anderen Verdacht der Ärzte, zum Eierstockkrebs im Fortgeschrittenem Stadium (FIGO III). Ihr wurden Eierstücke,Gebärmutter, Blinddarm, Stück Magen, Stück Darm (Hat nun für immer künstlichen Darm), Lymphknoten, Teil des Bauchfells, das Bauchnetz und noch irgendetwas entfernt, Reste sind an der Leber, der Milz und auf dem Bauchfell geblieben. Der Schock war da und groß, aber dann kam ich in dieses Forum und erfuhr das nicht hoffnungslos ist, hier sind viele starke Frauen die trotz schlimmster Diagnosen schon lange wieder ein neues Leben führen und das machte mir Mut und natürlich informierte ich mich ausfühlich im Internet und erklärte meiner Mama (die insgesamt 4 Wochen im Krankenhaus lag) alles so ein bißchen was ihre Krankheit an geht. Ich habe mir die Zeit rausgeschlagen mein Semester später zu beginnen und jeden Tag für sie im Krankenhaus und zu Hause für den Haushalt da zu sein, wir überlegten uns zusammen Fragen und schrieben diese auf, die sie an den Arzt stellen wollte und das war auch eine gute Idee so erfuhr sie immer nach und nach vom Arzt den Stand der Dinge und überhaupt alles wichtige. Als sie aus dem Krankenhaus raus kam suchten wir auch ein Gespräch mit dem Oberarzt der Charité in Berlin und holten uns eine Zweitmeinung, die uns nochmal aufzeigte das unser Krankenhaus alles richtig gemacht hat und das war auch sehr wichtig für uns. Ihre Chemo begann dann am 29.04. und bis auf ziehmliches Erbrechen hat sie dies gut überstanden und war über Pfingsten wieder fit,so das wir schöne Dinge machen konnten, spazieren,sonnen usw. und das hat uns beiden sher gut getan diese Abwechslung. Nun 2 Wochen nach der ersten Chemo und kurz vor der 2. fallen die Haare aus,aber auch dafür haben wir beide zusammen vorgesorgt und bei zeiten eine Perrücke gekauft, auch da war ich dabei (wie auch übrigens bei der 1. Chemo), von daher hat sie es heute auch nicht schwer genommen als sie sich beim Frisör die Haare abrasieren lies. Sie ist sehr stark und es gibt kein Ende von dem wir reden, wir reden nur über ein Ende und zwar das der Chemo und freuen uns auf ihre Kur und auf das Leben was sie danach hat, denn arbeiten wird sie nicht mehr gehen und somit kann sie jetzt einfach nur die Zeit genießen!
Jetzt wurde es doch ein Roman, aber wenn ich erstmal darüber schreibe wird es doch nie kurz, es tut mir aber auch gut das öfters mal so dar zu legen. Was ich eigentlich sagen möchte, steht ihr zur Seite so weit wie es geht und probier eventuell auch bei solchen Sachen wie Perrückenauswahl,1. Chemo usw. da zu sein. Mir tat es gut mich ebenfalls mit all den Sachen drum herum auseinanderzusetzen, denn immerhin muss ich in einer gewissen Art und Weise auch mit der Krankheit leben. Informiert euch zusammen bei einem Arzt, wenn sie der Meinung ist sie ist fit genug für ein Gespräch und dann quetscht ihn aus, es ist immerhin euer Recht!!
Ich wünsche euch sehr viel Kraft und auch wieder schönes Wetter, denn immerhin soll dies bei der Genesung helfen. So wie du schreibst seit ihr beide auch so ein starkes Team wie meine mum un mich und unsere Parole lautet "Wir schaffen das!" und ihr schafft das auch, ich wünsche deiner Mama eine schnelle Genesung!

Jetzt bin ich aber wirklich fertig

Wünsche allen einen schönes Wochenende!
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"Das wichtigste in deinem Leben ist nicht das, was du materiell erreichst, sondern dein Weg und die Menschen, die dir auf diesem Weg begegnen."
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