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Alt 19.01.2005, 18:49
Gast
 
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Standard Spezialklinik in OWL (Ostwestfalen Lippe)

Hallo Britta,

mit den Sorgen auch für Unbekannte geht es wohl Vielen so.
Habe deine Nachricht gelesen und freue mich, dass dein Vater wieder zu Hause ist. Da geht es ihm bestimmt am Besten. Mir ging es jedenfalls immer so. Was Anderes ist es, wenn medizinische Versorgung eine stationäre Behandlung erforderlich macht. Aber das einzusehen ist mir oft schwer gefallen.

Die Chemo mit Gemzar habe ich auch gehabt. (Übrigens: Gemzar ist wohl der Handelsname und Gemcetabine die Bezeichnung der Wirkstoffe, aber ganz genau weiß ich das auch nicht).
Das fing für mich vor ziemlich genau einem Jahr an und zwar zunächst mit 6 hochdosierten Infusionen, die mir in jeweils ca. 30 Minuten gegeben wurden – jede Woche eine.
Danach war die Enttäuschung groß, denn der Tumormarker war angestiegen. Dr. Weiß und Prof. Lohrmann haben dann vorgeschlagen, die Verabreichung zu ändern: Nur noch 25 % der Wirkstoffmenge pro Infusion, die aber verabreicht über 4 Stunden. Diese zunächst unsinnig scheinende Maßnahme ist aber zu erklären: Gemcetabine wirken nur Minuten im Körper, dann sind sie abgebaut. Die Wirkdauer wurde also bei mir verachtfacht. Dass ich nur ein Viertel des Wirkstoffes bekam, lag daran, dass mein Körper mehr gar nicht verkraftet hätte, denn die Chemo greift ja leider nicht nur den Tumor an, sondern auch den übrigen Organismus.
Insgesamt waren es 7 Infusionen (Zahl richtet sich nach Einzelnen), alle 14 Tage.
Erfreuliches Ergebnis: Der Tumormarker war zunächst stabil und ist dann sogar leicht zurückgegangen
Als Nebenwirkungen bei mir kann ich aufzählen:
- Haarausfall, aber nicht ganz Glatze
- Haut wurde empfindlich, so als wäre sie dünner geworden
- ein bis drei Tage nach der Infusion allgemeine Abgeschlagenheit
- Übelkeit so gut wie gar nicht

Insgesamt habe ich die Chemo also recht gut vertragen.


Hoffe, dass dein Vater die Chemo auch so gut verträgt und dass sie Erfolg hat.

Gruß Eike