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Alt 03.05.2004, 12:10
Gast
 
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Standard Selbst helfen, Heilingskräfte zu stärken....

Hallo Caro :-)
ja klaaaar erinner ich mich an Dich ;-)
Ich habe Deinen Thread auch im Auge und weiß, was Du für eine Kämpferin bist! Deine Signatur ist passend zu Deiner Einstellung: Du schaffst das schon! Ganz sicher!

Hm, wie gehe ich mit den vielen Rückschlägen und dem Krebs um? Das ist eine Frage, die mir sehr häufig gestellt wird. Die Antwort darauf ist nicht so leicht, denn vieles von meinem Umgang mit der Krankheit liegt irgendwie in meiner Natur und die kann ich nicht so genau beschreiben.

Ich habe mir bisher noch niemals die Frage gestellt, "warum gerade ich?"... das ist mir noch nie in den Sinn gekommen. Als ich die Diagnose mitgeteilt bekam (und meine Gyns haben eine sonderbare Art um den Heißen Brei herumzureden) war mir erstmal gar nicht so sehr bewusst, was die nun eigentlich zu mir gesagt haben. Ein paar Tage später, als ich auf die Onkologie verlegt wurde, wurde mir klar... ich habe Krebs.

Was ich auch nie damit verbunden habe ist.. der Tod! Ich habe als Erstes versucht, so viele Informationen wie möglich über die Erkrankung und die Behandlungsmöglichkeiten zu bekommen. Zwischenzeitlich macht mir niemand mehr ein X für ein U vor und ich weiß WAS ich zu fragen habe.

Ich bin schon immer ein Kämpfertyp gewesen und mußt mir vieles im Leben erst erkämpfen. Denke das prägt einen Menschen auch sehr. Vielleicht hilft mir das jetzt, den Krebs besser zu bekämpfen. Ich lasse vor allem eines nicht zu: Das mich der Krebs beherrscht... mich oder mein Leben. Ich bin so egoistisch und setze mir noch Ziele im Leben. Sicher sind sie nicht mehr so weit und hoch gesteckt wie früher... aber es gibt sie.

Ich weiß, daß in meinem Stadium keine Heilung mehr möglich ist. Ich habe bisher meine Ärzte dazu gezwungen offen mit mir zu reden. Aber durch eine palliative Behandlung bleibt doch zumindest noch eine ganz gute Lebensqualität. Die störendsten Einschränkungen sind da die vielen Termine in der Klinik. Zur Kontrolle, zur Chemo, zu Gesprächen, Untersuchungen. Ich kann mir eigentlich nie wirklich was vornehmen, da sich das Blatt (sprich mein Zustand) schnell mal ändern kann.

Ich habe in den letzten zwei Jahren ganze 6 Monate Chemopause gehabt. In dieser Zeit hatte ich eine Hormontherapie und monatliche Kontrolle in der Klinik. Schon bald kam im Okt. 03 das erste Rezidiv, Prognoseverschlechternd, wieder Chemotherapie. Nach 5 Monaten Chemo wurde ich resistent und das nächste Rezidiv stand auf der Matte. Die bildgebende Darstellung des Rezidives fehlte und ein Tumormarkeranstieg (rapide von Woche zu Woche steigend) wurde nicht behandelt. Das war wirklich zum k....... für mich. Erst durch massiven Druck auf meine Ärzte erhielt ich ein Sono und ein CT, wo dann endlich im Bild das Rezidiv zu sehen war. Schlimmer als das Vorherige und an gefährlichen Stellen die Bauchaorta entlang. Ich mußte eine neue Chemo beginnen, diesmal die First-Line-Therapie mit Taxol und Carboplatin in super hoher Dosis, die mich für mindestens 4 Tage flachlegt. Aber... der Tumormarker ist nach dem 1. Zyklus schon um 27% gefallen!

Hoffe ich noch? JAAAA! Ich will mich nicht besiegen lassen, denn ich bin noch viel zu jung um zu sterben und ich habe noch so viel vor in meinem Leben!

Das ist mein Leitspruch!

Schreib ihn auch auf Deine Fahne, liebe Caro... für Dich, für Deine kleine süße Lara und André! Um die Zukunft zu sehen muß man manchmal den Vorhang der Angst auf die Seite schieben, der den Blick auf das Schöne im Leben freigibt!

Ich drücke Dir ganz doll die Daumen, daß die GVHD bald im gewünschtem Rahmen bei Dir eintritt und Du endlich den Vorhang auf die Seite schieben kannst.

Ganz liebe Grüße nach Wuppertal!
Tina

(Skipe: tinanrw ) ;-)
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