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Alt 02.05.2013, 12:37
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: ...schlechtes Gewissen

Liebe Cassopeia,

Du sprichst es gerade selbst an: Du kannst nur für Deine Lieben da sein, wenn Du bei vollen Kräften bist. Du hilfst keinem wenn Du krank bist oder wirst.
Hau mal symbolisch auf den Tisch und mach Denen das klar.

Schließlich warst Du immer da und wirst es auch immer sein. Da sein ist nicht immer damit verbunden, körperlich anwesend zu sein, sondern auch "nur mal" in Gedanken.
Versuch das Deinen Leuten mal näher zu bringen.

Wenn Sie es nicht begreifen, besinn Dich auf Dein Leben, so schwer es fällt. Ich weiß wovon ich rede. Mit dem Unterschied zu Dir: ich bin alleine, habe keinen Partner der mich stützt und aufbaut - was allerdings jetzt nich so schlimm ist.

Mein Bruder hat sechs Jahre gekämpft. Bei uns in der Familie gab es immer und immer wieder Querelen. Mein Bruder kam damit nicht klar und letztlich war das Futter für das berühmt berüchtigte Schalentier. Auch Versuche seinerseits auf meine älteste Schwester zuzugehen und sie zur Umkehr, bzw. Rückkehr zu unseren Eltern zu bewegen, haben sie nicht umgestimmt. Das hat bei ihm unendlichen Kummer ausgelöst, weil er an unseren Eltern so sehr hing und das für sie nicht haben konnte. Heute, wo er nicht mehr unter uns ist, da stehen sie alle da und weinen. Ich nehme ihnen das sogar auf der einen Seite ab - aber ich empfinde es trotzdem als so falsch.

Was ich Dir damit sagen will ist, Du kannst Dir Familie nicht aussuchen, aber die Menschen mit denen Du Dich umgeben willst.
Für mich ist der Tod meines Bruders noch lange kein Grund, alles zu vergeben und zu vergessen. Dafür ist mir der Preis zu hoch gewesen.
Daran solltest Du für Dich denken. Was ist Dir wichtig? Das soll nicht heißen, dass ich Dich hier jetzt dazu anmieren möchte, von Dich von Deiner Familie loszusagen. Du sollst aber überdenken was Dir wichtig ist.

Also, sprich mit Deinen Leuten und mach Ihnen Deine Situation klar. Auch Du bist es wert, das man an Deinem Leben teilnimmt - und das solltest Du Ihnen klar machen und nimm Deinen Mann zur Unterstützung mit und wenn er so ein rotes Tuch für Deine Mutter ist, soll er draußen warten und Dich hinterher stützen. Wenn er Dich so liebt, wird er das gerne tun.

Das erst mal von hier, Sabine
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* 28.02.1957; t 28.03.2013 -Mein Bruder:

http://krebs-kompass.de/showthread.php?t=54991
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