[Ulla Krefeld]

Lieber Michael,

Du bist jetzt genau an dem Punkt, an dem man als Angehöriger stärker sein muss, als man es für möglich halten könnte.

Aber genau Du bist jetzt derjenige, der die Mutter durch gezielte Information aufbauen kann, damit sie sich nicht aufgibt. Ihr steht noch ganz am Anfang einer womöglich schwerwiegenden Therapie.

Lieber Michael, verschliesse bitte jetzt selbst nicht die Augen und denke, wird schon gut gehn. Viele Patienten hier haben es ihren Angehörigen zu verdanken, da sie sich um Diagnosen, Arztgespräche, Therapien so gut informiert haben, dass für den Patienten das bestmögliche getan wird und sie dadurch wieder Lebensmut schöpfen können. Als Patient selbst ist man seelisch gar nicht in der Lage, sich um solche Aktionen zu kümmern. Deshalb ist es jetzt sehr wichtig, klaren Kopf zu bewahren und aus dieser schlimmen Lage das beste zu hoffen.

Sprich bitte mit dem Arzt und frag nach den CT-Ergebnissen und ob man evtl. hierbei schon irgendwelche Metastasen gesehen hat. Notfalls lässt Du Dir diese Unterlagen in Kopie geben, ebenso die Auswertung der Bronchoskopie . Erst danach werden die Ärzte über die weitere Therapie entscheiden. Leider muss Du nun noch ein paar Tage Geduld haben.

Nimm Deine liebe Mam in den Arm, tröste sie und erzähl hier von uns, dass es ganz viele Menschen auch geschafft haben, mit dieser Krankheit umzugehen oder sie sogar bekämpft zu haben.

Drücke Dir feste die Daumen. Vielleicht wird ja wirklich alles gut.

Ganz liebe Grüsse

ulla