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Alt 10.08.2003, 17:16
Gast
 
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Standard Angst aber auch Hoffnung

Liebe Kiki,

tut mir leid, wenn ich Dich jetzt verunsichert habe. Ich will versuchen, Deine Fragen zu beantworten.

Bestrahlung ist immer eine palliative Massnahme, d. h. laut
schulmediziner Meinung ist der Nierenkrebs im vorhanden Stadium nicht mehr heilbar. Palliative Massnahmen sind lindernde Massnahmen, die auch auf eine Lebensverlängerung zielen können. Und um es ganz vorweg zu nehmen: Lebensverlängerung beim Nierenzellkarzinom kann "Jahre" heißen. Die Bestrahlung HEILT also nicht, sondern versucht auch bei Deiner Mutter das Wachstum der Metastasen zu verringern. Und um auch mit der Bestrahlung auszuschließen, daß es aufgrund der Hirnmetastasen zu einem Hirnödem kommt ( Wasseransammlung im Hirn ), oder um unterstützend bei einem bereits vorhandenen Hirnödem zu arbeiten ( bekommt Deine Mutter aufgrund ihre Hirnmetastasen Cortison-Tabletten ?? Die werden auch bei Hirnödem verabreicht.).
Die Bestrahlung hat also auch bei Hirnmetastasen ihre Berechtigung. Die Immun-Chemo greift in erster Linie ( wenn sie packt ) Weichteilmetastasen an. M. E. müßte sie also auch bei Hirnmetastasen greifen. Aber da bin ich leider nicht ganz sicher - habe nämlich beim Vorhandensein von Hirnmetastasen keine Immun-Chemo erlebt. Eins ist aber ganz sicher: Wenn die Bestrahlung Deine Mutter sehr entkräftet, MUSS sie sich erst davon erholen, bevor sie mit der Immun-Chemo beginnt. Es ist ungemein wichtig, daß sie möglichst kräftig in diese Therapie geht. Denn die Immun-Chemo ist schon "nicht ohne" und schlaucht sehr. Mein Mann Jürgen macht jetzt gerade einen zweiten 8-Wochen-Kurs der Immun-Chemo. Die Hälfte ist gerade um. Er ist absolut körperlich fit in diese Therapie gegangen und zeigt bereits jetzt wieder u.a. absolute Abgeschlagenheit und Schlappheit, Appetitlosigkeit, alles Symptome, die für diese Therapie bei fast allen Patienten zutreffend sind. Diese Symptome vergehen wieder nach Abschluß der Therapie (dies ist auch wichtig für Romy - hab' ich vergessen - denn es ist absoluter Quatsch, dass die Verminderung der Lebensqualität durch die Immun-Chemo auf Dauer bleiben kann.) . Nur erstmal heißt es 8 Wochen unter der Therapie mit diesen Begleiterscheinungen zu leben. Und das schlaucht schon.
Ich hoffe, ich konnte Dir Deine Fragen ausreichend beantworten.
Verliert den Mut nicht und gebt den Kampf nicht auf.
Alles Gute für Euch
Liebe Grüße
Ulrike
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