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Alt 18.08.2006, 18:52
Christina S. Christina S. ist offline
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Standard AW: Follikuläres Lymphom, NHL, Grad 3, Stadium 1 Therapieanfrage

Hallo,

bei meiner Mutter wurde im Spätsommer 2003 ein hochmalignes follikuläres Lymphom, Grad 3 b diagnostiziert. Sie war damals 77 Jahre alt, bekam aber in Großhadern ohne zu zögern die empfohlene, möglichst aggressive Therapie: CHOP, in 14 tägigem Abstand (nicht in 3-wöchigem) in 8 Zyklen. (Früher waren 6 üblich und der Abstand war 3-wöchig). Uns wurde mitgeteilt, daß die Heilungsprognose nicht nur von dem Stadium (meine Mutter hatte Stadium 3) abzuleiten sei, sondern auch vom Ansprechen auf die ersten 3 Chemo-Zyklen. Je besser dies ist, desto sensibler sind wohl die malignen Zellen.

Die aggressive Chemo war überhaupt kein Problem für meine Mutter, sie war ab und an müde und einmal (aber nur bei der ersten Chemo) war ihr leicht übel. Das Essen schmeckte ein wenig fad, aber damit kann man ja leben.

Das letzte Staging vor zwei Monaten hatte immer noch eine Vollremission zum Ergebnis. Die Onkologen gehen zu meiner Betrübnis allerdings davon aus, daß das Lymphom wieder kommen werde. Allerdings meinen sie, die hochmalignen Zellen seien auf jeden Fall eradifiziert (da die Remission nun schon so lange anhielt), aber da das follikuläre Lymphom Grad 3 meist aus einem niedrigmalignen entspringe, könnten noch niedrigmaligne Anteile vorhanden sein. Diese (so hoffe zumindest ich) sind aber wiederum nicht so dramatisch, damit kann man länger leben.

Grundsätzlich haben mir aber nahezu alle Lymphomexperten, die ich um Rat gebeten hatte, bestätigt, daß auch im Alter bei hochmalignen Lymphomen so aggressiv wie möglich behandelt werden sollte, da die Prognose einfach zu gut sei, um sich Chancen zu vertun.
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