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Alt 18.02.2005, 01:18
Gast
 
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Standard Kummer von der Seele schreiben

Hallo!

Wie ihr bestimmt an der uhrzeit sehen könnt, ist es schon ziemlich spät und ich drhe mich schon seit Stunden wieder mal im Kreis.

Miene Mutter ist vor zwei Jahren wegen Darmkrebs operiert worden. Seit fast einem jahr wissen wir jetzt, dass Sie Methastasen in der Lunge hat und auch eine in den knochen. Vielleicht auch in der Leber, aber das könne die Untersuchungen nicht sicher feststellen.

Auch wenn die Metastasen in einem sehr führen Stadium festgestellt worden sind, sieht es gerade nicht so toll aus, weil die erste Chemotherapie nicht angeschlagen hat und sie die neue mit Tabletten nicht so gut verträgt. (Durchfall und Übelkeit.)

Wie Euch alle macht mich der Gedanke völlig fertig, dass ich meine Mutter nicht noch ewig bei mir haben werde - ich versuche inzwischen auch zu akzeptieren, dass die zeit, die wir noch zusammen haben werden, noch kürzer sein wird, als ich noch der ersten Diagnose dachte.

Was mich aber richtig umtreibt,ist, dass meine Mutter eigentlichjetzt schon nicht mehr richtig da ist. Meine Mutter sieht sich eigentlichn nur noch als Krebspatientin und macht den ganzen Tag nichts anderes, als ihren Körper zu beobachten: Ist der Stuhl heute dünner als gestern, was habe ich wohl gegessen, dass das so ist, ich habe keine Haare mehr, ob die Leute wohl sehen, dass ich eine Perücke habe, ich kann dankbar sein, dass mein Freund bei mir bleibt, obwohl ich doch krebs habe, Freundin xx hat sich so lange nicht mehr gemeldet - bestimmt wegen des Krebs.

Ich weiß, dass diese gedanken ganz normal sind. Aber irgendwie kommt meine Mutter aus dieser Abwärtsspirale überhaupt nicht mehr raus. Und das macht mich wahnsinning: Ich habe Angst, dass meine Mutter, die Zeit, die sie noch hat nur noch mit solchen Gedanken verbringt, sich nur noch über das definiert, was die nicht mehr oder derzeit nicht kann. (Eigentlich geht es meiner Mutter gesundheitlich gut - bis auf die nebenwirkung der Chemo)Aber so kann sie doch gar nicht die kraft aufbringen, die sie braucht, um sich gegen die krankheit zu wenden.

Manchmal weiß ich gar nicht mehr was ich machen soll. Aus beruflichen Gründen bin ich im letzten jahr in eine Stadt gezogen, die ziemlich weit von meiner Mutter entfernt liegt. Iich telefoniere jeden Tag mit ihr und wir sehen uns regelmäßig und ich versuche sie auf andere gedanken zu bringen, weil ich finde, jede Minute, in der sie mal an was anderes denkt ist ein Erfolg - nur kann ich mich nicht dsuernd kümmern.

Wie geht Ihr mit den dunklen Zeiten Eurer Angehörigen um? Ich fühle mich ziemlich hilflos!

Über Antwot würde ich mich freuen!

Viele Grüße,

Tanja

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