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Alt 23.05.2007, 13:26
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard AW: Umgang mit erkrankten Freunden

Hallo Zili,

ich kann Deine Sorge verstehen. Aber jeder Mensch hat seine ganz eigene Art und Weise, mit Problemen umzugehen. Ich selber habe einen sehr guten Freund von mir bis zum Schluß begleitet. Bei ihm war es genau umgekehrt, er hat sich erst viel später mit seiner Erkrankung auseinander gesetzt und versucht, sein Leben, so "normal" wie nur möglich zu leben. Der eine beschäftigt sich intensiv mit seiner Erkrankung und will/muss darüber reden, der andere kommt besser damit klar, wenn er verdrängt. Vielleicht würdest Du anders damit umgehen als Deine Freundin, aber letztendlich bleibt Dir nicht viel übrig, als ihren Weg zu akzeptieren und diesen eventuell mit ihr zu gehen. Vergiß bitte nicht, ihr Leben wurde durch die Diagnose völlig auf den Kopf gestellt, nichts ist mehr so, wie es war und wird vielleicht auch nie wieder so. Bei Krebspatienten ist Angst der ständige Begleiter und diese Angst kann einen auffressen. Im Moment kann sie einfach an nichts anderes mehr denken als an ihre Erkrankung, alles dreht sich darum, bestimmt derzeit ihr Leben. Und ich denke, das ist einer der Gründe, dass man mit ihr zur Zeit über nichts anderes reden kann. Uns Angehörigen fällt es oft schwer, zu akzeptieren, dass der Erkrankte den Weg vor gibt, nicht wir, auch wenn wir nur das Beste wollen...
Ich hoffe, Du verstehst was ich Dir damit sagen möchte. Sie wird froh sein, wenn Du einfach nur für sie da bist und zuhörst.

Sei lieb gegrüßt
Sabine36
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