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Alt 06.06.2007, 13:16
zili zili ist offline
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Standard AW: Umgang mit erkrankten Freunden

Liebe Juliane,
ich wollte und will auch weiterhin das Problem zwischen Ulla und mir hier nicht zum Thema machen. Da sie es selber tut, denke ich, dass ich hierzu auch Stellung nehmen muss. Ich habe hier diesen Thread geschrieben, weil ich wirklich den Eindruck hatte, dass Ulla sich nur noch mit dem Krebs beschäftigt und wollte wissen, wie ich ihr helfen kann. Ist das egoistisch gedacht? Wir waren mit bei den ersten, die sie besucht haben, als sie im Krankenhaus lag und haben immer wieder Hilfe angeboten.
Ich habe viel mit kranken Menschen zu tun und versuche überall im Rahmen meiner Möglichkeiten zu helfen. Ist das egoistisch, wenn man sich Gedanken macht und versucht, die Krankheit und die kranken Menschen besser zu verstehen? Ich habe mir hier von Menschen, die selbst Krebs haben oder Angehörige haben, die krank sind, wirklich nur Hilfe erhofft. Nun werde ich deswegen angegriffen?!? Das verstehe ich nicht. Vielleicht hab ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt? Dann ist es mein Fehler. Wir mögen und schätzen Ulla sehr - mein Partner kennt sie schon ca. 10 Jahre und war auch der Meinung, sie sei seine beste Freundin.Ich kenne Ulla seit 2 Jahren und war so froh, sie zur Freundin zu haben.
Die Besuche bei ihr werden mir immer unvergesslich sein. Ich bin sehr traurig und enttäuscht, sie als Freundin verloren zu haben.
Der Satz den du liebe Ulla zitierst, ist wie du selber weißt, völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Ich habe dir auch danach noch geschrieben, dass wir doch mal reden sollten, um alle Missverständnisse aus dem Wege zu räumen. Wir haben dich angerufen, angeschrieben, angemailt. Uns war/ist es wichtig, wieder einen Weg zueinander zu finden, mit dir darüber zu reden, was dich verletzt hat. Ich habe geschrieben, wir haben uns wohl missverstanden, lass uns telefonieren. Du hast 'die Leitung' einfach abgeschnitten. Das Wichtigste was Menschen tun können, ist doch miteinander reden und in Frieden leben! Vor allem unter Freunden, oder?
Liebe Juliane, vielleicht macht man auch als Freund in dieser Situation mal etwas falsch - man sagt oder tut etwas falsches im falschen Moment. Und dies nicht, um zu verletzen, sondern weil man hilflos vor der Krankheit steht? Ist man deshalb von einem Moment auf den anderen plötzlich deshalb kein Freund mehr? Ich versteh es nicht. Wie gesagt, ich wollte wirklich nicht verletzen. Ich hab Ulla immer noch sehr sehr lieb und - sorry, klingt vielleicht blöd, aber mir laufen grad die Tränen übers Gesicht. Ich vermisse sie so sehr und wünsche mir von ganzem Herzen, dass wir wieder zueinander finden. Und dies schreib ich nicht nur, weil es sich hier vielleicht gut anhört, ich meine es wirklich so.

Silvana
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