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Alt 14.04.2007, 19:30
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Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: Wer kennt gute Psychoonkologen in NRW?

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Zitat von FIDI Beitrag anzeigen
Hallo,

nachdem ich viele Beiträge hier im Forum gelesen habe und ich diese Möglichkeit des Austausches als sehr wertvoll empfinde schreibe ich mit folgendem Anliegen in der Hoffnung das mich jemand beraten kann:
Meiner lieben Mama wurde im August 2004 der komplette Magen aufgrund eines CA komplett entfernt. Die Prognose war gut, keine Metastasen, keine Chemo!!!Leider gestaltete sich der Verlauf der Genesung sehr schwierig. Meine Mutter wurde im Nov. 04 aufgrund eines Illeus (Darmverschlusses aufgrund von Narbengewebe) wieder operiert. Sie hat zwei große Operationen und zwei AHBs hinter sich. Letztes Jahr ging es ihr zeitweise gut, zur Zeit erleben wir ein auf und ab. Meine Mutter hat sehr diffuse Beschwerden (Gelenk-Kopf, Muskel, Fieber etc.) Sie wurde von mind. sechs verschiedenen Fachärzten untersucht ohne Befund. Aufgrund der bestehenden Ängste erneut an Krebs zu erkranken und der bestehenden körperlichen Beschwerden, wirkt meine Mama sehr depressiv, ohne Ziele und Freunden im Alltag. Ich denke das eine therapeutische Begleitung sehr wichtig für Betroffene und die Familie ist. Ich würde gerne wissen, ob jemand Erfahrungen mit guten Psychoonkologen gemacht hat? Hat jemand sonst vielleicht eine Idee wie ich meine liebe Mama bei der Bewältigung ihrer Ängste helfen kann? Ich kenne meine Mama nur als sehr Lebensfroh und voller Tatendrang. Erst heute sagte sie zu mir, dass ihr nichts mehr Freude bereitet. Ich habe riesen Angst das ihre Verzweifelung zu einem Rückfall führt.
Hat jemand einen Rat?
Ich danke herzlichst!!!
Liebe FIDI,

bei deiner Mama ist es fast genauso lange her wie bei mir, ich wurde am 18. Juni 2004 davon befreit.

Diese Entwicklung ist sehr verständlich und nicht unüblich, viele Menschen die einen so derartigen Einschnitt in ihrem Leben erfahren haben, reagieren dann anders.
Dann waren die Umstände auch überhaupt nicht so angenehm was einen raschen Heilungsverlauf versprochen hätte.
Du wirst leider ihr nicht diese Sache abnehmen können aber du kannst ihr zuhören und Verständnis haben für die Situation in der sie ist.
Es ist eine sehr komplexe und weitreichende Erkrankung die sehr viele unangenehme Begleiterscheinungen mit sich bringt neben den Schwierigkeiten mit dem Essen und der Verdauung.

Ob eine psychoonkologische Begleitung von Vorteil ist, kann ich nicht sagen, wenn deine Mama sich dafür öffnen kann dann passt es und ihr wird geholfen werden.
Versuche selbst nicht unbedingt zuviel zu tun sondern lieber einen Gang zurücktreten und ihr einfach nur zuhören.
Für einen Gesunden sind diese Ängste und Emotionen nicht nachvollziehbar, dir wird bewusst mit was du konfrontiert wurdest und dass dieses dein Ende sein kann.
Ich unterstelle dir nicht dass du nicht verständnisvoll wärest, ganz im Gegenteil, es ist einfach nicht zu verstehen wenn du mit dem Gedanken leben musst dass diese Sache wiederkommen kann und dein Ende bringt.

Für mich ist es heute immernoch sehr schwer und ich weiß oft nicht was Einbildung und was Realität ist. Die Untersuchungsergebnisse befriedigen nur noch sehr kurzfristig. Leider.

Ich bin jedenfalls da wenn du mir schreiben willst. Mein Briefkasten steht offen.

Alles Liebe für deine Mama und dich.

Christian S.

Geändert von Christian S. (14.04.2007 um 19:35 Uhr)
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