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Alt 19.12.2016, 04:40
lotol lotol ist offline
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Beiträge: 716
Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Hallo,

Zitat:
Zitat von Wolle2
Ich danke Euch für eure guten Wünsche und wünsche viel Kraft und Raum für besinnliche Stunden.
Dir, lieber Lotol, vielen Dank für Deine interessanten Beiträge und für Deine Sicht auf das Weltbild. Genieße die wieder aufsteigende Sonne, die Dir zunehmende Stärke und Kraft verleihen wird.
Lieber Wolle2,

danke für Deine guten Wünsche.
Danke auch Dir für Deine interessanten Beiträge:
Denke, wir "ticken" recht ähnlich.
Und können alle nur voneinander lernen.
Selbst dann, wenn wir unterschiedlich "ticken".

Die aufsteigende Sonne genieße ich alljährlich.
Wurde ja schließlich im Zeichen der Sonne geboren.

Jüngst fragte ich mich mal, ob das Jahr 2016 für mich ein "verlorenes" Jahr gewesen sei.

Einerseits ja, weil ich ohne den Drecks-Krebs keine Therapie "notwendig" gehabt hätte.
Und weiterhin hätte "reinhauen" können, wie üblich.

Andererseits jedoch nein, weil ich an dem Drecks-Krebs, der in mir heranwuchs, todsicher ohne Therapie krepiert wäre.

Haue ich halt ca. 1 Jahr später wieder rein.
Was soll's?
V.a. angesichts ohnehin kaum mehr zu bewältigender "Vorstellungen", die ich so habe.
Bin momentan dabei, rigoros Abstriche meiner Vorstellungen zu machen.
Da bleibt immer noch genug übrig, dem ich mich widmen kann.

Dir wünsche ich auch viel Kraft in Deiner zu bewältigenden Situation.



Zitat:
Zitat von bellajo
ich höre immer raus, dass deine mutter, aus welchem grund auch immer noch 1, 2 oder 3 jahre schaffen soll.
ich glaube nicht, dass man dass leben leben muss solange es geht, sondern solange es sich lohnt.
wenn die lebensqualität irgenwann so im keller ist, und das leid so groß, dass es nicht mehr geht, dann ist es so.
Liebe(r?) bellajo,

das ist richtig.
Irgendwann kommt wohl der Zeitpunkt, an dem man nicht mehr leben will.
Nicht, weil man das nicht mehr wollte, sondern weil man erkennt, daß man dazu einfach nicht mehr in der Lage ist.
Weil der Körper die "Gefolgschaft" des geistigen Wollens einfach nicht mehr "leisten" kann.
Da er seinerseits mehr oder weniger komplett "beendet" ist.
Dann geht es nicht mehr weiter:
"Ende der Fahnenstange" erreicht.

Zitat:
Zitat von bellajo
ich habe dank krebs wahrscheinlich nur noch ein paar monate, und mache mir hin und wieder mut damit, dass ich 45 schöne jahre hatte und das es besser ist mit 48 zu sterben, als mit 8, 18, 28 oder 38

seit offen miteinander so gut es geht
Auch das ist eine richtige und adäquate Sichtweise, die dazu verhelfen kann, das Unabänderliche akzeptieren zu können.
Sag bitte mal:
Hast Du Deine spezielle Situation anderweitig hier im Forum als direkt von einem Krebs Betroffener irgendwo thematisiert?



Zitat:
Zitat von Dream
Ich hoffe, dass sie durch das Krankenhaus nochmal hochkommt, aber diese Hoffnung basiert nicht auf den ärztlichen Prognosen. Der Hausarzt hat uns deutlich gesagt, dass ihr Immunsystem durch den Krebs geschwächt ist. Da helfen keine Vitamine etc. Jünger und vitaler kann sie auch nicht mehr werden. Ich weiß nicht, ob ich ihr ernstlich wünschen soll, noch 2 Jahre in diesem Zustand dahinzuleiden. Ich kann es nur in Gottes Hände geben. Ich würde mir noch ein Aufblühen wünschen, aber ich weiß nicht, ob das möglich ist. Vielleicht wenn sie entsprechende Medikamente verschrieben erhält und diese auch annimmt. Vielleicht durch den Umstand, dass sie nun in einer gesicherten Pflegestruktur aufgehoben ist. Ich kann es nicht sagen. Ich möchte einfach, dass sie glücklich ist. Und dazu gehören ihre Engelsflügel und das Weiterleben nach dem Tode, woran wir beide fest glauben.
Liebe Dream,

wir wissen ja beide, daß alle Theorie grau ist.
Konnte man ja bereits im Faust 1 nachlesen:
http://www.gutzitiert.de/zitat_autor...itat_6033.html

Wie so vieles Anderes im Faust 1, das ebenfalls zutreffend ist.
Manchmal frage ich mich wirklich, ob manches, mit dem wir uns hier gedanklich beschäftigen, nicht längst "vorgedacht" ist.
Hinreichend erschöpfend, bis in die "Wurzeln" unseres Denkens, die bis in die griechische Antike zurückreichen.
Vielleicht auch noch "infiltriert" durch das römische Imperium.
Das allerdings mehr technisch "drauf hatte" als philosophisch.

Gibt es irgendetwas, mit dem sich Menschen nicht seit jeher auseinander gesetzt hätten?
Um damit "klarkommen" zu können.

Es geht völlig i.O., wenn Du sagst, Du möchtest einfach, daß Deine Mutter glücklich ist.
Der (derzeitige) Dalai Lama
https://de.wikipedia.org/wiki/Dalai_Lama
wurde mal dazu befragt, was denn eigentlich der Sinn des Lebens sei.

Seine Antwort war kurz und bündig.
Der Sinn des Lebens ist:
Glücklich zu sein.

Deine Mutter wird schon merken, ab wann es für sie keinen Sinn mehr macht, im Hier und Jetzt verbleiben zu wollen.
Du magst das eher als einen "Ruf Gottes in's Jenseits" einordnen.
Während ich das eher als eine Kapitulation beim Kampf um das eigene Leben sehe:
Mangels Kampfkraft, die den Erfolg sicherstellen könnte.

Bei aller unterschiedlicher Sichtweise ist zunächst - rein qualitativ - kein unterschiedliches Ergebnis zu erwarten:
Ein vom Krebs Betroffener "kratzt" halt einfach unweigerlich "ab".
Früher oder später - das mag so sein.

Wo liegt also der Unterschied in den Sichtweisen tatsächlich?
Kann doch nur darin liegen, was nach dem "Abkratzen" kommt.
1) Entweder das naturgemäße "Verfaulen" bzw. "Verwesen" organischer Masse zum Nutzen anderer Lebewesen...oder
2) Die Hinterlassung eines nutzlos gewordenen Körpers.
Zum gleichen Zweck, wie unter 1), aber weitergehend, um in's beglückende Jenseits kommen zu können.

Danke Dir für Deinen YouTube-Hinweis, den ich mir heute nachmittag ansah.
Leider entfernte den gitti2002, wofür ich Verständnis habe, weil sie gezwungen ist, das restriktiv handhaben zu müssen.
Bitte schick mir den Hinweis per PN zu:
Denn er ist recht interessant.

V.a. hinsichtlich der Frage:
Die "Abgekratzten" wollten allesamt eigentlich nicht mehr "zurückkehren".
Überwältigt von all der Liebe, die sie auf dem "Kurz-Ausflug" in's Jenseits umgab.
Man stellte sie (angeblich) vor die Wahl, "zurückkehren" oder das auch bleiben lassen zu können.
Zurückkehren in ihren teils höchst maroden Körper???

Freie Wahl unter Hinweis darauf, daß man, für den Fall des Nicht-Zurückkehren-Wollens exakt das Gleiche bis dahin im Jenseits nochmal zu durchleben hätte???

Und mit welchem Ergebnis?
Daß sich das endlos wiederholt??
Naja, vielleicht habe ich das aber auch nur falsch verstanden.

Tangiert mich aber sowieso nicht:
Aus meiner Sicht sind wir Menschen-Säugetiere eingebettet in das Kommen und Gehen in der Natur, das wir alljährlich erneut erkennen können.
Zufällig gezeugt durch die Befruchtung einer Ei-Zelle durch eine Samen-Zelle.
Und wenn wir Glück haben, sterben wir an einem altersbedingten Tod.
Anderenfalls dann halt nicht.
So einfach ist das.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung