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Alt 28.07.2008, 12:47
jakobi jakobi ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Hallo lizu,

ich kann dir leider direkt keine aufbauenden Zeitinformationen geben, aber habe mich als Angehöriger in der letzten Zeit ebenfalls intensiv mit dem Thema beschäftigt.

Deine Frage nach dem "Nichtstun" ist absolut berechtigt, liegt aber mE in den üblichen internationalen Behandlungsempfehlungen begründet, die in fortgeschrittenen Fällen nur von palliativer Behandlung sprechen, und sofern es keine neueren, anderslautenden Studien gibt, bei Beschwerdelosigkeit zunächst nichts unternehmen.

Dies bedeutet aber nicht, daß man sich der Meinung anschließen muß; es gibt eine Fülle alternativer und/oder komplementärer Therapieansätze, bei denen nur leider häufig aus den bekannten Gründen die Absicherung durch klinische Studien fehlt.
Es ist leider auch nahezu unmöglich Therapeuten zu finden, die sich mit allen Ansätzen auskennen, sodaß man auf viel Eigeninformation angewiesen ist, um zumindest (hoffentlich) sinnvolle Frage stellen zu können, und ein Gefühl dafür zu bekommen, was sinnvoll sein könnte, um dann nach einem Therapeuten suchen zu können.

Inzwischen habe ich das Gefühl, daß häufiger ernsthafte Wissenschaftler sich mit Spontanheilungen und naturheilkundlichen Empfehlungen beschäftigen, und vielfach auch zumindest experimentelle (in vitro) Bestätigungen finden.

Ein für mich empfehlenswertes Buch ist z.B. :
Heinz-Uwe Hobohm, Selbsthilfe bei Krebs. Erfolgreiche Methoden zur Immunstärkung, Karl F. Haug Fachbuchverlag (2002)

Bestätigung für viele Ernährungsempfehlungen liefert z.B :

Krebszellen mögen keine Himbeeren. Nahrungsmittel gegen Krebs: Nahrungsmittel gegen Krebs. Das Immunsystem stärken und gezielt vorbeugen von Richard Béliveau, Denis Gingras, und Hanna van Laak von Kösel

Interessant ist der Vergleich mit Behandlungsmethoden in Japan (in asiatischen Ländern ist der Magenkrebsanteil deutlich höher als in Deutschland, mit vermuteter ernährungsbedingter Ursache), denn nach dortigen Studien sind z.B. Heilpilze (bzw. aus ihnen gewonnene Substanzen) als Krebsbehandlungsmittel wirksam.

Die alte Warburg-These über den Stoffwechselunterschied bei Tumorzellen hat inzwischen mE durch Coys Untersuchungen eine wissenschaftliche Bestätigung gefunden.
Insgesamt hat man im Internetzeitalter viel leichter Zugriff auf Veröffentlichungen von Studienergebnissen in Onkologiezeitschriften als früher.
Aufgrund der Fülle an Veröffentlichungen kann man nicht sicher sein, aller relevanten Dinge gelesen zu haben, aber es verdichtet sich der Eindruck, daß es bei Tumorzellen eben doch Unterschiede gibt, die erklären können, weshalb so unterschiedliche Therapieansätze Wirkung zeigen können.

Nachvollziehbar scheint mir der Gedanke, daß ein ganzheitlicher Ansatz auch wirklich alle Facetten berücksichtigen sollte, und dabei eine Standardtherapie wie die Chemotherapie auch nicht vollkommen ausgeschlossen werden sollte, wenn sie aufgrund akuter Beschwerden oder des Streurisikos nach einer Operation sinnvoll erscheint.
Wichtig ist wohl nur, rechtzeitig wieder mit einer Chemotherapie aufzuhören, bevor das Immunsystem durch diese zu stark beeinträchtigt wird.

Ganzheitlich würde bedeuten, daß psychosoziale Komponenten berücksichtig werden, die Ernährung entsprechend umgestellt wird (dabei aber Extremvarianten zu vermeiden, die ihrerseits schädlich sein können), das Immunsystem maximal stimuliert wird (hierbei gibt es auch Berechtigung Mistel-, Thymus- und Enzympräparate gleichzeitig und alternierend einzusetzen, da die Wirkmechanismen jeweils unterschiedlich sind, s.a. dazu auch Hobohm), zusätzlich Vitamin- und Mineralstoffe einzunehmen und Tumorzellen angreifende Mittel einzusetzten, womit dann z.B. so etwas wie "B17 (resp. Aprikosenkerne)" ins Spiel kommen könnte.

Man muß beim Abarbeiten des Kanons auch noch die spezifischen Schwierigkeiten nach einer Magenentfernung berücksichtigen, denn die Menge an Zusatzstoffaufnahme wird dabei sicher zum Problem.
Deswegen ist es so wichtig, einen Therapeuten zu finden, der zumindest einiges über Infusionen erledigen und einen bei der Anwendung zu spritzender Präparate beraten kann.

Das sind soweit die Erkenntnisse, die ich nach dem Lesen tausender Seiten in Bücher, Studien- usw. gewonnen habe.

Mutmachend fand ich diesen Satz aus einem Buch :
"Akzeptieren sie die Diagnose aber nicht die Prognose"

weil die Prognose eben nur auf den Erfahrungen in der Anwendung einer relativ schmalspurigen Behandlungsempfehlung beruht und letztendlich nur eine statistische Größe darstellt, dabei aber den Einzelfall nicht berücksichtigen kann.


Viele Grüße

Geändert von jakobi (28.07.2008 um 12:50 Uhr)
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