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Alt 26.04.2011, 19:06
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Kimmy07 Kimmy07 ist offline
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Standard AW: Nach Fibroadenom nun Brustkrebs

Hallo newlife,

Deine Verwirrung ist ganz normal, das macht jede Betroffene durch. Ich war vor der Diagnose ähnlich belastet im Job: ein übler Chef der mich gemobbt hat so dass ich nach 7 Monaten gekündigt habe, die letzten 6 Wochen war ich zu Hause, voll fertig und hab nur noch geheult. Danach habe ich mir einen reinen Nachtdienst-Job gesucht weil ich keine Kollegen mehr ertragen konnte, hab viel Sport gemacht und bin 5 Monate später Marathon gelaufen. Und gerade, als endlich alles wieder gut war, kam die Diagnose, mit 32 Jahren!

Du machst jetzt verschiedene Phasen durch, das ist ganz normal. Lass Dich von den vielen staging-Untersuchungen nicht verwirren, die endgültige Diagnose stellt der Pathologe, und niemand sonst! Mit dem histologischen Befund in der Hand wird dann mit Dir zusammen die Therapie festgelegt.

Ich habe mich nach Erhalt des Histo-Befundes der Biopsie für eine neoadjuvante (= vor OP) Chemo entschieden und habe mich nach 8 Zyklen brusterhaltend operieren lassen, anschliessend Bestrahlung, Herceptin und Zometa für 1,5 Jahre. Ich habe nie aufgegeben, bin auch während der Chemo 100% arbeiten gegangen, hatte ich doch wenige Tage vor der Diagnose eine neue Stelle angefangen. Mit der Diagnose habe ich angefangen zu kämpfen und zu LEBEN: ich habe geheiratet, mir endlich ein neues Auto (schickes Peugeot Cabrio :-)) gekauft, war noch mehr auf Reisen als sonst, habe promoviert, etc etc. Den Hauptteil des Kampfes fichst Du mit dem Kopf aus, das ist wie beim Marathon laufen. Mein Mann hat damals auch sehr gelitten, war aber immer für mich da. Lass ihm seinen Freiraum selbst zu entscheiden, für Angehörige ist das manchmal schwieriger als für sich selbst.

In 1 Woche jährt sich meine Diagnose zum 4. Mal, mir geht es gut und ich laufe wieder. Im Oktober will ich in München meinen 6. Marathon laufen, Zeit wirds....

Wünsche Dir Kraft und Durchhaltevermögen.

K.
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