Thema: Nachsorge
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Alt 04.05.2004, 11:22
Gast
 
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Standard Nachsorge

Hallo liebe Leute,
will nun das Thema "Nachsorge" wieder zur Diskussion bringen ;-)
Aber Spaß beiseite, ich hatte gerade ein Gespräch mit meinem Onkologen und bin jetzt stinkwütend. Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt, sondern würde ich doch glatt vor lauter Frust meine Wohnung zerlegen *zähneknirsch*
Erst mal ganz nüchtern die bisherigen Vorgänge: Ich habe jetzt drei Chemozyklen mit Carboplatin und Cyclophosmid hinter, vor der Therapie wurde vereinbart, dass eine Untersuchung nach der 3. Chemo gemacht wird. Gestern wurde also der Tumormarker bestimmt (Tumormarker wird bei mir nicht nach jeder Chemo bestimmt, sondern nur nach jeder 3. !!!). Ergebnis liegt vor: CA 125 bei 57, zu Beginn der Therapie lag er bei 49 - laut des Arztes ist das keine dramatische Verschlechterung und kein Grund zur erhöhten Besorgnis. Aber jetzt kommt es, ich habe nachgefragt, wie es jetzt weitergehen soll. Es sollen jetzt noch drei Zyklen gemacht werden, danach werde ich zur Nachsorge bei meiner Frauenärtzin entlassen. Nachsorge läuft über den niedergelassenen Arzt, ich kann die Nachsorge nicht übers Krankenhaus laufen lassen, ginge nicht da ich nicht privat versichert sei (äußerst seltsam!?!). Da meine Frauenärtzin aber in der Vergangenheit so zögerlich mit Blutabnahmen und mit der Bestimmung des Tumormarkers (siehe vorangegangene Postings von mir hier in diesem Thread), erwähnte ich dies und da sagte der Arzt, dass Tumormarkerbestimmungen nicht empfohlen werden und dass ein zu frühzeitiger Beginn der Therapie bei einem Rezidativ ohne Beschwerden nicht angebracht sei. Durch die Chemos kommt es zu Beschwerden und die würden die Lebensqualität schmälern. Eine Chemotherapie, die erst bei fortgeschrittener Metasierung, beginnt, würde genausogut sein, als wenn man zu früh damit anfängt. Es gäbe Studien, die dies bestätigen, dass die Patientinnen nicht wesentlich länger überleben würden, wenn die Therapie früher anfängt. (ähnliche Meinung wird von Organisationen vertreten, die ich wegen "Nachsorge" anschrieb, die Antworten habe ich in dieses Thread gesetzt (s.o.)
Bei mir war es vor Beginn der Therapie so, dass ein leichter Anstieg des Tumormarkers da war und auf dem CT hat man entdeckt: oberhalb der Bifurkation 3 x 1,6 x 1,6 cm großer Befund, re. Mesenterial in Coecalpol Nähe ein 2. Befund von 2,5 cm. Beschwerden hatte ich dadurch keine und ich war sehr froh, dass ich sie NICHT hatte! Denn so konnte ich die Chemos bisher (trotz massiver Beschwerden : Verdauungsbeschwerden, Schlechtes Blutbild, morgen bekomme ich deswegen eine Bluttransfusion) besser wegstecken und ich konnte mein Leben währendessen selbstverantwortlich führen (will sagen, bin während der Chemos nicht auf die Hilfe anderer angewiesen). Wenn ich an die ersten Chemos kurz nach der Op. denke, absolut groggy von OP und den vorangegangenen Leiden durch die Bauchwassersucht. So was will ich nicht noch mal erleben, wenn ich es vermeiden kann, deshalb war ich froh über den frühen Beginn der Therapie.
Mein Gott, wie soll das dann nach Ende der Chemos gehen, werde ich dann wieder zur Arbeit geprügelt, obwohl mein Krebs chronisch ist und ich laut Arztbericht palliativ behandelt werde mit dem Ziel der Prolangation bei möglichst hoher Qualität!!! Soll mein Dasein nun geprägt sein von Angst, weil die Ärzte mich erst dann untersuchen, wenn ich mit massiven Beschwerden aufkreuze, wenn überhaupt keine Verdauung mehr da ist, weil der Darm vollkommen zerfressen ist und soll ich dann schön Danke sagen, wenn mir ein künstlicher Darmausgang gelegt wird!!! Soll ich irgenwannmal tot umfallen, am besten während der Arbeit, damit die Krankenkasse und die BfA keine Unkosten haben?!?
Oder soll ich, obwohl ich keine Beschwerden habe, kräftig jammern und Untersuchungen erzwingen. X@/NQ* NOCH MAL, ich hasse es rumzujammern, bin meistens gutgelaunt (für die Öffentlichkeit vielleicht zu gut *zähneknirsch*), aber wenn ich jammer, dann ziehe ich mich selbst runter. Am Ende glaube ich das selbst, dass es mir dreckig geht. Passierte mir früher immer, wenn ich krankfeiern wollte. ;-)
So eines ist sicher, ich werde in Zukunft sicherstellen, dass ich ordentlich untersucht werde und mit der Arbeit werde ich mir Zeit lassen, denn ich noch möglichst lange mit hoher Lebensqualität leben!
Viele liebe Grüße
Carmen
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